Antwort auf: Yusef Lateef (1920-2013)

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friedrich

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gypsy tail windDas tut bei der Diskussion wenig zur Sache, aber ich bin längst zu einer weiten Definition von Hard Bop umgeschwenkt

(…)

Woher jetzt Lateefs „Morning“ kommt, das ja nicht von diesem Planeten scheint, das ist damit natürlich ganz und gar nicht erklärt, das ist mir klar.

Ja, das ist eine müßige Diskussion. Auf jeden Fall fällt Morning durch sämtliche Kategorien.

Sag mal, wo ist auf diesem Stück eigentlich der Bass? Ist mir eigenartigerweise erst nach mehrmaligen Hören aufgefallen. Es gibt keinen Bass. Mir liegen die liner notes ja nicht vor. Aber auch auf dem Stück Plum Blossom vom Album Eastern Sounds gibt es diese eigenartig gezupft klingende percussion. Da gibt es in den liner notes keine Erklärung dafür. Der Drummer fällt bei Morning ja über weite Strecken vor allem damit auf, dass er nichts weiter tut als auf dem hi hat den Takt zu schlagen. Sicher ist er damit nicht ganz ausgelastet. Ich wage dennoch mal zu vermuten, dass hinter diesem Gezupfe der Bassist steckt, der das entweder auf den gedämpften Saiten des Basses oder der in den credits genannten rabat spielt.

Ein ganz eigenes Gefühl erzeugt bei Morning in meinen Ohren dieser minimalistische rhythmische Teppich. Das ist die große Kunst des Weglassens, die auf der anderen Seite Möglichkeiten schafft. Woher YL das hat? Vermutlich von seinen Erforschungen orientalischer Musik?

Kennt @vorgarten eigentlich Morning?

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)