Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Welche Eurer Musik mochten Eure Eltern? › Re: Welche Eurer Musik mochten Eure Eltern?
Zappa1Meine Eltern waren in jeder Hinsicht ziemlich cool. Die haben mir sogar die Pubertät versaut, weil ich keinen Grund fand, wogegen ich aufbegehren sollte. :lol:
:lol:
Das ist bei mir eigentlich recht ähnlich … ausser Freejazz, frei improvisierter und Neuer Musik mochten (und mögen) sie so ziemlich alles, was ich schätze. Sehr vieles habe ich auch durch sie mitgekriegt, von John Lee Hooker über Dylan, die Beatles, Sly & The Family Stone bis zu Louis Armstrong oder Miles Davis, Abdullah Ibrahim, klassischer Indischer Musik, Chansons etc. Meine Mutter hört viel klassische Musik, die ich allerdings selbst erst in den letzten Monaten unabhängig von ihr entdeckt habe (inzwischen unterhalten wir uns manchmal über das eine oder andere, ihre Interessen sind wohl weniger breit, aber dafür sehr viel gefestigter als meine, was ja wiederum auch interessant ist).
Mein musikalisches Erweckungserlebnis – gewissermassen – war ein Konzert von Bob Dylan, auf das ich mit elf mitgehen durfte – die Liebe zu Dylan (und später zu Tom Waits) verbindet mich bis heute mit meinem Vater (meine Mutter mag ihn nicht so sehr, sie hat in Sachen Pop eher ein Ohr für Chansons). Andere Dinge, die mein Vater nie mochte, mag ich bis heute selbst nicht: Hardrock, Metal, Punk, Synthipop. Wobei das alles etwas zu pauschal gesagt ist … Patti Smith mögen wir zum Beispiel beide sehr gerne, frühe und aktuelle Sachen.
Gut, Hendrix mochte mein Vater nie sehr, die Stones gar nicht – da hörte er halt lieber die alten Blueser (Hooker hörte er auch live, das schaffte ich leider nicht mehr). Mit The Doors konnte er auch nie viel anfangen (mit Janis Joplin hingegen schon), ebensowenig mit den Grateful Dead. Aber da geht es eher um Vorlieben, gewachsene, bei jemadem, dem Musik zwar offensichtlich immer etwas bedeutet hat, aber vermutlich nie so viel, wie sie mir bedeutet, seit ich am 28. Januar 1991 das erste Konzert der zweiten Fastbreak-Tour erlebte. (Bei Dylan war ich dann noch drei weitere Male, immer mit meinem Vater – damals 1991 war meine Mutter auch mit dabei -, zuletzt 2012 an einem unglaublich guten Konzert in Sursee, davor mal im Zelt in Konstanz, auch das ein sehr tolles Konzert).
Was den Jazz betifft sind sie allerdings noch enger als Wynton Marsalis … „A Love Supreme“ geht zu weit und „Free for All“, noch immer meine liebste Scheibe von Art Blakey, hielt mein Vater für Freejazz – aber der Jazz, den er am meisten schätzt, ist dennoch der moderne: im Plattenregal stehen z.B. Yusef Lateef oder Bobby Timmons mit Riverside LPs, im CD-Regal sehr viel Miles Davis aus den Fünfzigern und Sechzigern.
Und was mein Vater nicht begreift, meine Mutter aber ebenfalls liebt, ist die Oper.
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