Antwort auf: Talking Heads

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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GipettoZunächst einmal möchte ich Friedrich herzlich dafür danken, dass er die Geschichte der Talking Heads in diesem Faden so wunderbar detailliert und dennoch kurzweilig aufbereitet hat – auch wenn es nun schon bald 8 Jahre her ist. Bravo!
Ansonsten sind die Talking Heads bis dato immer an mir vorbei gegangen. Den Namen hat man natürlich immer mal wieder gehört und gelesen, aber musikalisch nie (bewusst) etwas von ihnen vernommen. Letzte Woche fiel mir dann das Debüt 77 in die Hände, und ich war sofort schwer begeistert. Ein grandioses Werk, dass mich mit seinem minimalistischen Arrangement sofort an die ersten beiden Alben von Gang Of Four oder auch entfernt an meine geliebten Minutemen erinnerte, auch wenn der Gesamtansatz eher künstlerisch veranlagt ist. Unvorstellbar, dass mir dieses Album so lange verborgen blieb.
Habe jetzt noch More Songs About Buildings And Food, Fear Of Music und Remain In Light geordert und bin schon gespannt wie ein Flitzebogen auf die musikalische Entwicklung, die die Band im Laufe dieser Periode nehmen wird. Freue mich auf die nächste musikalische Entdeckungsreise!
Mit Schmunzeln muss ich an dieser Stelle an einen Nutzer denken, der hier irgendwo seine erste Begegnung mit Remain In Light beschrieb: „1982 – Badewanne – Sportzigarette – Remain In Light – Rummmmms!“ (oder so ähnlich)

Thx!

Ich habe die TH erst Anfang 1981 mit Remain in Light kennengelernt. Ich war jung, lebte in Suburbia und war, was die aktuelle popmusikalische Entwicklung betrifft, bis dahin nicht auf dem laufenden. RIL war damals – und wohl nicht nur für mich – eine Art Erweckungserlebnis. Sowas bleibt haften.

Die damalige Diskografie der TH habe ich dann zunächst chronologisch umgekehrt gehört. Ich beneide Dich, wenn Du das in der richtigen Reihenfolge hören kannst. Auf den ersten 4 Alben gibt es eine stetige Steigerung von Intensität und Dichte. Über Fear Of Music und wie es ihm den Kopf verdrehte, hat inzwischen jemand sogar ein ganzes Buch geschrieben.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)