Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
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Es hat zwar nur bedingt mit Pop zu tun, soll aber trotzdem hier verzeichnet werden:
Hermann Kant starb gestern 90 Jahre alt in Neustrelitz.
Zur gleichen Zeit feierte ich meinen Geburtstag ganz in der Nähe. Ich habe die Bücher von Kant immer sehr gemocht; die Novelle „Eine Übertretung“ gehört zum Besten der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert. Oft hatte ich den Impuls, den in der Nachbarschaft lebenden alten Mann kurzerhand aufzusuchen und mich für die vielen heiter-ernsten Lesestunden zu bedanken. Als Student habe ich in den frühen 90er Jahren – seine Autobiographie „Abspann“ war gerade erschienen – mit dem Seminar einmal zwei Stunden lang mit Kant diskutiert; als Person wirkte er damals nicht unbedingt wie der symphatischste Zeitgenosse auf mich, auch deshalb habe ich es dann immer gelassen.
Neben den Büchern fand ich auch seine Haltung beeindruckend, hatte er sich doch seit 1990 gegen allerlei Unbill und billiges Gekläff zur Wehr zu setzen. Er war allerdings der Mann dazu.
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