Re: SEX PISTOLS

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Tja, und wenn man die Kernaussage eines Posts nicht richtig mitgekriegt hat, was dann?

Mir ging es keineswegs um nostalgisches „Früher war…“-Genöle, sondern gerade das Gegenteil bezweckte ich mit meinem Beitrag: die ewige „was wäre (noch besser gewesen) wenn“, bzw. „aber erst mal richtig geil waren“-Heldenepos-Verklärung der Punk-Historie ein wenig zurechtzurücken (mehr davon irgendwo in den Annalen dieses Forums).
Kurzfassung: Rückblickend gesehen, verhalf die gnadenlose (und irgendwie auch absehbare) Kommerzialisierung des Punk (incl. ebenso absehbarem kurzfristigem Zusammenbruch) diesem zu einer weitaus größeren Reputation und Legendenbildung, als wenn ein paar „authentisch spielfreudigere, rohere“ Rabaukenbuddies ziemlich aussichtslos bezüglich des Lancierens ihrer eigentlichen Ziele (oftmals nicht mehr als aus Bier, Fußball und geselligem Proletentum bestehend) ins Leere gespielt hätten. Nicht falsch verstehen, ich mag die Musik einer Großzahl der damaligen Punkbands wirklich. Aber richtig musikalisch interessant wurde es doch erst mit dem oftmals weitaus radikaleren Experimentalmut des sog. „Post-Punk“. Der ironischerweise sehr oft von den ganzen „harten“ Punkfans abgelehnt – wenn nicht gar verachtet – wurde.
Unter diesen Gesichtspunkten darf man die (eigentlich – in diesem Sinne – eher unaufregende) Leistung der Sex Pistols ruhig als durchschnittlich werten – als reine Popinszenierung war deren Bedeutung allerdings unschlagbar und freilich auch wichtig.

Und wenn man „damals“ leiderleider nicht miterlebt hat und dem Ganzen nachtrauert, für den gibt es ja immer noch Green Day, Blink 182, Pete Doherty, Amy Winehouse – oder gar die skandalnudelige Britney! Bitte wählen Sie jetzt Ihr persönliches Punkkuscheltierchen aus…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad