12. Albert Ayler – Ghosts (Albert Ayler)
Und noch einmal die direkte Gegenüberstellung mit Albert Ayler, von dem wir eine weitere Aufnahmen von der Europa-Tour im Herbst 1966 hören; weil dies keine Trauerveranstaltung ist oder eher, weil auch Trauer nicht ohne Frohmut auskommen soll, hören wir das eine Stück aus dem Repertoire der Band, das etwas Fröhliches, Zelebrierendes hat, „Ghost“. Die Tour fand im Rahmen einer „Newport in Europe“-Package statt, bei der auch Sonny Rollins, Max Roach, Stan Getz, Dave Brubeck und andere mitwirkten – und nach all der Gleichgültigkeit daheim wurde auch Aylers Band plötzlich vom Publikum gefeiert: in Berlin, in Lörrach, München und Zürich, in Rotterdam, Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, Paris und Bordeaux. Die Leute stürmten die Bühne, aber Aylers Band war natürlich – nicht wie Getz und Brubeck – bei der „A-Tour“ sondern bei der „B-Tour“, wie Bassist Bill Folwell sagte: sie stiegen in billigen Hotels mit Dreibettzimmer ohne Bad ab. Dennoch: die Ayler Brüder waren voller Hoffnung, dass ihre Message vielleicht doch noch gehört würde.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #153: Enja Records - Entdeckungen – 11.06., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba