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I.C. WienerJa typisch für das deutsche Fensehen. Eine gute Idee, die sehr unbefriedigend ausgearbeitet wurde. Als ich die Show sah, viel mir dazu auch sofort die „The Sting“ Folge von Futurama ein, so funktioniert das Prinzip ein komisches Format bricht ins Surreale aus nämlich richtig, wobei dieser Vergleich natürlich unfair und etwas sehr bemüht ist.
Nur dass man so etwas in einer Cartoon-Serie erwarten kann, während eines Interviews ist das vollkommen unerwartet und ein viel größerer WTF-Moment. Gerade diese Ausgangssituation stärkt dann noch das Surreale und die Ernsthaftigkeit, mit der ein paar der Szenen ausgespielt wurden, bevor sie humoristisch gebrochen wurden, setzt dem ganzen noch die Krone auf, das hatte teilweise schon was von Andy Kaufman.
Da finde ich die Idee hinter der (wirklich sehr sehr guten) Futurama-Folge fast etwas langweiliger: Dort dient das Surreale lediglich als Trittbrett für die Verbindung von Comedy und Drama – natürlich in Form eines schönen Twists, der auch für eine Cartoon-Serie ungewöhnlich ist. Nichtsdestotrotz schickt einen das Böhmermann-Segment in eine Art Limbus zwischen dem eigentlich unbrechbaren Realismus eines TV-Interviews und einem TV-induzierten Fiebertraum. Was den Einsatz des Surrealen angeht, finde ich das reizvoller.
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