Re: Beyoncé – Lemonade

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irrlicht
Nihil

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Clau“Natürlich und passend“ – Genau!

Ich halte das auch nicht für ein Trennungsmanifest sondern für den Entwurf eines Emanzipationsstatements der farbigen Frauen in den USA.

Ich finde dagegen spricht letztlich auch, dass Beyoncé über Tidal veröffentlicht (um den Kreis zu schließen). Wenn so viel Enttäuschung und Wut gegen ihren Mann angelegt wäre, würde man sich diese Form der Demütigung sparen.

Ich behaupte, dass „Lemonade“ das Werk ist, das nach „Beyoncé“, diesem reinen und sehr persönlichen Geniestreich, einfach kommen musste und so auch konsequent ist. Für mich ist das nachgeschobene „Ring-off“ ein Schlüssel- und Brückenstück zu ihrem neuen Album. Beyoncé schreibt einen Text an ihre Mutter, in dem sie ihr Respekt zollt. Für ihre Kraft, für ihre Stärke den Ring auszuziehen und sich loszusagen (der Ring taucht auch in „Lemonade“ immer wieder auf). „Formation“ war dann als vorangeschobene Single bereits ein Geschütz: „Get in-formation“. Der Prolog von Messy Mya, die Wörter, die Yoncé hier ganz bewusst wählt – das deutet ganz klar in die Richtung, die auch schon „Flawless“ meterweit angerissen hat. Eben Rassismus, Emanzipiation, oft aus der Warte von Eifersucht, Wut und Selbstbehauptung erzählt – wie Du sagst. Dazu kommt das zentrale Wort „Familie“, das einen spürbar in fast jedem Track begleitet (am prominentesten im Auszug der Geburtstagsrede von Hattie White).

Ich finde tatsächlich auch, dass es immer wieder erstaunliche Parallelen zu „To pimp a butterfly“ gibt.

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Hold on Magnolia to that great highway moon