Re: David Munyon

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sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

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Ich hatte meine erste Begegnung mit David Munyon im Frühjahr – er bzw. sein Song N.Y.C. war Gegenstand einer Verführung auf der High End. Ich glaube, es war bei Phonosophie. Sehr eindrucksvoll.

Es dauerte eine Weile, bis diese Woche, ehe ich das dazugehörige Album gefunden hatte. Zufall – auf jeden Fall schlug es beim Probehören die Wettbewerber Robbie Williams und Badly Drawn Boy. (Ich will die drei nicht ersthaft miteinander vergleichen.)

Nach den ersten Duchläufen von „Slim Possibilities” muss ich sagen, dass ich länger niemanden gehört habe, der so eindringlich singt, ohne aufdringlich zu wirken. Zwanglos, und doch zwingend – eine seltene Form der Darbietung.

Ich habe stilistisch verwandte Künstler wie Townes van Zandt parallel gehört und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass TvZ vergleichsweise aggressiv, laut – und insgesamt schwächer daherkommt.

Das gilt auch fürs Klangbild (van Zandts „No Deeper Blue” ist der Vergleich): Was auch immer im Studio gezaubert wurde, Stimme und Gitarren klingen bei Munyon sehr ausgewogen, stehen erstklassig im Raum und ergänzen so vorbildlich und stimmig seine Lieder – NDB klingt dagegen höhenlastig, flach und wirkt laut.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams