Re: soul soul soul soul

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otis
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Ein ganz klein bisschen nachbeten wäre nicht schlecht gewesen. Wir wissen immer noch nicht, was in all den Büchern steht und Northern Soul nun ausmacht.

@Mista: „Herablassend“ und „huldigend“(=“Fan“) sind wohl die Begriffe die hier gegenüberstehen. Allerdings will ich gar nicht herablassend sein, nur verstehen.
Und ein Nürnberger All-Nighter, hahaha, sorry, MM! Ein allnighter mit echten Fans und Kennern!

Und was soll das mit den soul-verrückten Engländern? Ja, auch sie waren in vielerlei Hinsicht Spätgeborene. Wie wir allemal. Das aber jetzt hochzustilisieren zu einer Großtat der Musikgeschichte, ist, mit Verlaub, tatsächlich albern. Ja, es stimmt, die Stones hätte es ohne Berry auch nicht gegeben und nicht ohne Jimmy Reed…
Was ist die Aussage bzgl Weller und Soft Cell?

Wenn Mr. Russ Winstanley, der dir nicht unbekannt sein dürfte, Southern Soul-Hits wie Conley´s Sweet Soul Music oder Sachen von Joe Tex oder Archie Bell oder die Marve- oder Velvelettes oder was auch immer spielte, dann waren das keineswegs unbekannte Sachen für Kenner. (Wie gesagt, kann mich gut erinnern, dass wir uns 67 für G. Knight´s Grapevine oder M. Gaye-Singles mit T. Terrell oder K. Weston erwärmt haben. Und ich zähle mich wahrlich nicht zu den großen Kennern!) Dass die Engländer aber auch nicht unbedingt in jeder Hinsicht dazu zählten, mag an ihrem Selbstverständnis kratzen, stimmt aber trotzdem, schmälert dennoch nichts an ihrem Verdienst für den Fortgang der Popmusik.
Auch rede ich da überhaupt nichts klein. Allerdings bin ich sehr wohl der Meinung, dass auch andere Engländer als Paul Weller gegen Ende der 70er Jahre das UK für einige Zeit wieder zur führenden Musiknation gemacht haben.

Und über Sätze wie „Vorher sprach man in der Szene von Rhythm and Soul“ kann man eigentlich nur kopfschüttelnd lachen.

Und noch was. Der typische NS-Beat sei schneller als bei dem genannten Pickett-Stück! Sicher war er es. Oft. Aber eine der 5000 Pfund-Singles des Northern Soul (Frank Wilson´s Do I Love You) hat ein ähnliches Tempo wie der Pickett-Song. Und In The Midnight Hour hat zudem genau den off-beat-Stomp, den die Northern Soul-Scene offensichtlich so liebt, ohne viel Firlefanz drumherum, straight und geradeaus, mal schneller, mal langsamer. Deshalb auch eher Motown als Southern. Mehr Stomp als Swing.
Ich habe doch nichts gegen die Musik, nur gegen das Sich-Aufplustern mancher Fans. :)

PS: Und wollen wir doch die Bedeutung Marc Bolan´s für die englische Soul-Szene nicht vergessen (Marsha Hunt, Gloria Jones) :rolleyes:

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