Re: Jazz in den 80er Jahren

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vorgarten

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ein willkommen auch von von mir.
ich finde so jahrzehntüberblicke ganz schwer, ich katalogisiere meine sachen auch nicht und könnte jetzt schnell filtern, was da aus den 80ern stammt. außerdem habe ich exakt 1990 angefangen mit dem jazzhören.

mir schien damals alles ziemlich jazzrockverseucht, auch von den ausläufern des miles-comebacks her (leute wie mike stern, bill evans), von den vielen gitarristen gab es aber natürlich auch endlich so leute wie frisell, lindsay, reid, bourelly…

für mich gab es damals nur die ornette-coleman-ecke (sein eigenes SONG X, dann die ganzen leute um shannon jackson, tacuma und vor allem james blood ulmer) und halt auch m-base, wobei alles, was in den achtzigern darunter bekannt wurde, auch tatsächlich noch frisch und jugendlich klang (bis sich so um 1991 die spreu vom weizen trennte).

daneben gab es natürlich noch die john-zorn-ecke, für ECM waren die achtziger wohl ein ziemlich wichtiges jahrzehnt, viel weltmusik (da kenne ich mich gar nicht aus); der produktivste saxofonist im ernsthaften bereich war wohl david murray, aber das ist vielleicht auch schon was, das du traditionell findest. vielleicht genauso wie die herumkrebsenden post-freien, die dann bei black saint usw. untergekommen sind und wo in form von CAM-boxen ja gerade vieles auf cd erscheint.

andere hier können vielleicht noch beschreiben, was in der elektroakustischen ecke ablief, aber ich persönlich würde jetzt schon so sagen, dass m-base, harmolodischer free funk und die new york downtown szene die ’neuesten‘ oder originellsten sachen der 80er hervorgebracht haben. neben miles natürlich.

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