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vorgartenschön, dass du es trotzdem machst!
Gerne!
Track 02
toll beschrieben. freut mich auch sehr, dass du das magst. toll finde ich auch, wie so dissonanzen und kleine ausbrüche aus dem harmonieschema wieder aufgefangen werden und in den fluss des themas zurückfinden. (ist ein alt, kein tenor, btw.)
Thx! Musste erst mal ne Weile überlegen, wie ich das beschreibe. Ja, ich finde es hat so etwas frei schwingendes, alles an sehr langer Leine, eben nicht unisono, sondern mit viel Gelassenheit, Toleranz und Sympathie. Oder so.
Track 04
freut mich – kommt ja echt gut an. das klavier finde ich auch toll. und mit der unterscheidung kornett/trompete/flügelhorn habe ich es diesmal in meinen kommentaren nicht so ernst genommen
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Also doch der mit dem mittel-osteuropäischen Namen?
Track 06
interessant, die idee von blanchard und alter schule. finde ich aber ganz großartig, dass du die trompete so sehr magst.
Habe sofort an Terence Blanchard gedacht, vielleicht auch einfach in Ermangelung anderer Referenzen. Der Anfang erinnert mich halt daran, wie er auf Jazz In Film in solch Themen wie Chinatown oder Taxi Driver einsteigt. Und der Trompetenton ist doch einfach klipp und klar, souverän und einnehmend, selbst wenn das Stück etwas melancholisch ist.
Track 07
mhh… aber da ist doch ein groove und ein fluss… nicht so weit weg von den necks, oder? egal.
Nö, nicht weit weg, aber für die Necks zu kurz. Ich finde das sogar ganz hübsch. Ist aber auch ganz schön spröde und steht hier auch wieder mal alleine auf weiter Flur bzw. in ungleicher Gesellschaft.
Track 08
ja, aber kommt dir das sax nicht bekannt vor?
Mmmh? Grübel …
Track 10
ich glaube, das musst du einfach mal ganz laut hören.
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Meine Nachbarn haben was gegen lauten Free Jazz.
Track 16
ich glaube, mit provokation ist da nicht so viel. eher mit spaß. und der idee, wie sich freies spiel immer wieder in feste formen einfügt, um sich daraus dann wieder herauszuarbeiten. das thema am ende müsstest du eigentlich kennen.
Ich schrieb ja, dass ich das in seiner Dada-Art eigentlich mögen müsste. Klar, da wird erst mal ordentlich Unruhe gestiftet und damit auch Spannung aufgebaut, denn irgendwann wird klar, dass das nicht so weitergehen kann und langsam etwas festere Formen annimmt. Das Thema müsste ich kennen? Da muss ich noch mal Asterix und Obelix zitieren: Ich glaube ich habe Petersilie in den Ohren.
Track 17
wow, was für ein (mir aus dem herzen sprechendes) plädoyer. die dame hing glaube ich sehr akkurat zwischen allen stühlen, von ihrer haltung her, aber auch musikalisch, „im dritten reich ein kind, für die heuchelei der fünfziger zu ehrlich, für ’68 zu alt“. das hier ist von ihrem schrägsten album – darin aber eine kleine, bluesige atempause. ob das hammerschmid ist, kann man irgendwie nicht herausfinden, aber ich stelle mir das auch so vor: die beiden, wie sie im studio sitzen und sagen: und jetzt machen wir nochmal was ganz anderes…
Na ja, Generationenbrüche, Vorbilder, Selbstbehauptung, Deutsche – als die eigene – Sprache in der Pop-Musik, alles interessante Themen, auch wenn ich mich nicht wirklich intensiv damit beschäftige. Da hat die K. hier bei mir ein Nerv getroffen. Und ich erinnere mich halt daran, dass meine Mutter die Autobio gelesen hat. Eine alte Knef-LP habe ich ihr mal im Tausch gegen eine CD abgeluchst.
„im dritten reich ein kind, für die heuchelei der fünfziger zu ehrlich, für ’68 zu alt“, woher hast Du das? Die K. hat sich ja auch öfter mal so richtig in die Nesseln gesetzt und Triumph und Scheitern lagen bei ihr offenbar nah beieinander. Ich glaube das Biopic Hilde mit Heike Makatsch war aber wohl ein Flop. Schade eigentlich, denn diese Biographie gibt doch einiges her.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)