Re: Blind Fold Test #17 – Friedrich

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gypsy-tail-wind
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Der Filmer-Vergleich gefällt mir – und klar, Respekt vor allem, was Taylor gemacht hat, unabhängig davon, was ich im einzelnen mag und was nicht!

Was die Streicher betrifft, ich glaube da muss man wohl bei Charlie Parker anfangen, der ja richtig übel gedisst wurde, als er seine Streicher-Aufnahmen machte (und nein, Produzent Norman Granz trifft meines Wissens in dem Fall keine Schuld*). Bei älteren Musikern wie Ben Webster war das wohl weniger problematisch, bei Tanzorchestern wie Artie Shaw erst recht nicht … aber im modernen Jazz sind Streicher sowas wie der Sündenfall. Wie es konkret in den Sechzigern aussah, weiss ich jedoch nicht – da das Jazzpublikum verschwand, mag ich aber irgendwie keinem einen richtigen Vorwurf machen, dass man es nicht auch damit versucht hat. Ob man das damals so entspannt sehen konnte, würde ich aber eher bezweifeln. Man müsste wohl auch mal nach Interviews mit Musikern suchen (hat z.B. Freddie Hubbard sich mal über „First Light“ geäussert?)

*) höchstens die, ihn nicht davon abgehalten zu haben … aber wenn der typische Jazzhörer sich stets einen hands off-Approach wünscht bzw. Produzenten knapp als notwendiges Übel zu akzeptieren bereit ist, dann wäre das ja auch wiederum ziemlich ironisch ;-)

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba