Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Blind Fold Test #17 – Friedrich › Re: Blind Fold Test #17 – Friedrich
gypsy tail windIst es jetzt Ironie, wenn ausgerechnet ich einen leisen Widerspruch zur Anwendung des Begriffes „populistisch“ verlautbaren möchte?
![]()
Ich weiss schon, was Du meinst, und man kann ev. den Begriff auch verwenden, wenn man das Spekulieren aufs Populäre oder das Verwursten von Populärem mit Hoffnung auf kommerziellen Erfolg damit bezeichnen will, aber ich finde ihn dann doch etwas zu negativ.
(…) Diese Klarheit kann ich mir bei Prestige – oder auch bei Blue Note – nicht vorstellen, bei Riverside schon, aber dort wäre sie ohne die besondere Atmosphäre (was mit dem Studio zu tun haben könnte, Riverside hatten ja ausgezeichnete Aufnahmequalität, aber eben nicht von RVG).
das sehe ich alles auch so. vielleicht sollte man populistisch als begriff nicht so negativ besetzen, letztlich ist das gespür für ein publikum ja nicht nur kommerzielle attitüde, sondern manchmal auch bedürfnis. wer möchte nicht am ende etwas geschaffen haben, was menschen gefällt? dass das nach dem schnellen, billig produzierten hit schielt, kann man der CT-schmiede nicht anhängen.
aber was anderes: waren streicher, e-pianos und grooves in der entstehungszeit wirklich so verpönt bei jazzjournalisten und -hörern – oder war das nicht eher ein effekt der späten 80er-diskussionen der bekannten traditionalisten, die zu einem zeitpunkt das definitionsfeld enger gesteckt haben, als jazz vermeintlich tot war – und dringend profiliert und musealisiert werden musste, als historische kulturleistung? weiß man tatsächlich was über die zeitgenössische kritik am CTI-weg?
--