Ich bin erst jetzt in Ruhe dazu gekommen, mich etwas mehr in das Album einzuhören.
Als ich die ersten Interviews gelesen habe von ihm mit den gefühlten Wortfetzen „weiter entwickelt“, „was ganz Neues/Anderes/…“ dachte ich nur: och nö, das haste doch schon vor den letzten Alben alles erzählt. Hat mich an nen Fußball-Trainer vor Saisonbeginn erinnert, der immer nur dasselbe erzählt. Meine Erwartungen waren entsprechend bescheiden.
Und nun? Ich nehme alles zurück. Für mich, ich bin da genügsam, machen „Going my way“ und „These city streets“ das Album zum Besten, was ich seit Jahren von ihm gehört habe. Ich krieg mich ob der Schönheit dieser Songs nicht mehr ein. Gefühlvoll, soulig, überraschend, melancholisch, Tempowechsel, geil. Klar, hier und da ein Gebliepe zu viel, aber so what. Auch der vielstimmige Herrengesang mit den Jungs wirkt für mich wie eine Weiterentwicklung. Den Chorus am Ende von „Going my way“ könnte ich mir sogar im Stadion aus dem Fanblock vorstellen 
Auch die anderen Songs, „Pick it up“ z.B., finde ich sehr gelungen und in gewisser Weise innovativ. Es klingt wirklich nach seinem eigenen Ding und nicht nach bemühter Modernisierung und Anlehnung an Kraut u.a. wie bei Sonic Kicks und Teilen von WUTN.
Mich ärgert es zutiefst, dass ich das Konzert in Hamburg nicht sehen konnte, da ich dank Töchterchen mit Magen-Darm flach lag. Und nu isser weg. So ziehe ich mir die Auftritte bei YT oder Yahoo rein. Wie schon von anderen ewähnt sind live einige neue Songs deutlich besser als auf Platte. Ich finde auch rein äußerlich entspricht er dem neuen Groove. Gelassener, fast schelmisch. Bei den letzten Alben wirkte er auch auf der Bühne mitunter so verkniffen wie einige seiner Songs.
Ich ziehe meinen Hut und gebe euphorische ****1/2.
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