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stefaneAlasdair Roberts in der für einen Samstagabend mit nur ca. 40 Leuten enttäuschend schwach besuchten Schorndorfer Manu.
Enttäuschend vielleicht, aber eigentlich nicht überraschend. Wo in Deutschland zieht Roberts eine dreistellige Anzahl an Zuschauern?
Ganz zusammengesunken über seiner Gitarre sitzt Alasdair Roberts auf der an diesem Abend und für diese Darbietung – gefühlt – viel zu großen Manu-Bühne; eher verloren und ganz in sich zurückgezogen spielt er seine oft eher sperrigen, kargen und aufmerksamkeitsfordernden Lieder, die er sich teilweise regelrecht – auch körperlich – „erarbeitet“, so wie er sich windet und manchmal scheinbar regelrecht in seine Gitarre hineinkriechen möchte. Das ist alles sehr konzentriert, wunderbar gespielt, mit großartiger Stimme gesungen, aber immer auch eher verhalten und mit einer gewissen Distanz und einem nie aufgegebenen Rest von Kontrolliertheit dargeboten, die es mir schwermachen, mich komplett dieser Musik hinzugeben.
Und dann legt er im vorletzten Song des regulären Konzerts die Gitarre beiseite, steht auf, öffnet sich dadurch auch in gewisser Weise für die Zuhörer und singt acapella das Traditional „The Cruel Mother“, eine fesselnde Mörderballade, so intensiv glühend, expressiv und hingebungsvoll, daß sich mir alle Härchen an den Armen aufstellen.
Insgesamt aber wieder ein lohnendes Konzert.
***1/2+
Klingt eigentlich nach einem typischen Alasdair Roberts-Konzert.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.