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stefane01) Spain – 21.2.2015 – Schorndorf, Manufaktur ****+
02) Steve Wynn – 27.2.2015 – Geislingen, Rätsche ****+
03) Emily Jane White – 7.2.2015 – Stuttgart, Laboratorium ****
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01) Spain – 21.2.2015 – Schorndorf, Manufaktur ****+
02) Steve Wynn – 27.2.2015 – Geislingen, Rätsche ****+
03) Emily Jane White – 7.2.2015 – Stuttgart, Laboratorium ****
04) Ex Hex – 22.2.2015 – Schorndorf, Manufaktur ****
05) Howe Gelb / Grant Lee Phillips – 27.3.2015 – Reutlingen, franz.K ****-
06) Mister and Mississippi – 20.3.2015 – Stuttgart, Keller Klub ***1/2+
07) Two Gallants – 28.2.2015 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
08) Rachael Yamagata – 23.2.2015 – Stuttgart, Zwölfzehn ***1/2
Up next: David Grissom & Band, Robyn Hitchcock.
Schönes Konzert der jungen holländischen Band Mister and Mississippi im doch recht ansehnlich gefüllten Keller Klub in Stuttgart.
Die Band spielt eine Art sphärischen, zerbrechlich-akustischen, teilweise verschachtelten Folk-Dream-Pop, der meist sanft und ruhig dahingleitet, immer wieder aber auch ausbricht und explodiert und dann zu ausufernden, treibenden, wild wogenden Klangkaskaden anschwillt. Wunderbare zweistimmige Harmonien von Sängerin Maxime Barlag mit ihrer rauchigen Altstimme und Drummer Samgar Jacobs. Die Songs meist weniger um Struktur und wiedererkennbare Refrains bemüht, sondern eher fokussiert auf das Schaffen von schwebenden, schillernden Klangräumen und Soundflächen.
Mitreißende Spielfreude einer sich entwickelnden Band, toller Abend!
Howe Gelb / Grant Lee Phillips im gut gefüllten Reutlinger franz.K.
Zuerst spielte Grant Lee Phillips ein etwa fünfzigminütiges Solokonzert. Was für ein Songwriter, was für ein Sänger! Und welche intime Nähe und Wärme er in seinem Set ausgestrahlt hat! Die Stimme ist ja sowieso zum Reinlegen. Er spielte sowohl Songs aus seinen Soloplatten als auch aus seligen Grant Lee Buffalo-Zeiten (u.a. ein wunderbares „Mighty Joe Moon“ und ein etwas zerfahrenes „Fuzzy“).
Anschließend dann Howe Gelb mit einem etwa gleich langen Soloauftritt. Deutlich distanzierter als Grant Lee Phillips, teilweise grandios, teilweise sehr improvisiert, oft hatte man den Eindruck, daß er selbst nicht wußte, was er im nächsten Moment machen wollte. Typisch für ein Howe-Solokonzert.
Zum Abschluß dann die beiden zusammen mit einer wenig inspirierten Version von Lou Reeds „Pale Blue Eyes“ und einer tollen Darbietung des von George Jones bekannt gemachten Merle Haggard-Songs „I Always Get Lucky with You“.
Insgesamt ein schönes Konzert (wobei mir Grant Lee Phillips an diesem Abend doch noch ein ganzes Stück besser gefallen hat als Howe Gelb), aber irgendwie auch ein Konzert der verpassten Gelegenheiten: statt der Covers hätte ich mir eher eine Deutung der Songs des jeweils anderen gewünscht; was z.B. Howe Gelb aus „Fuzzy“ gemacht hätte, wäre sicherlich interessant geworden.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)