Re: Coleman Hawkins – The Father of the Tenor Saxophone (1904-1969)

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gypsy-tail-wind
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Die Polls waren damals ja gerade erst allmählich auch für Schwarze geöffnet … das hatten wir ja in einem anderen Thread mal, vor einiger Zeit? Auf die Schnelle finde ich gerade nur das hier:
http://forum.rollingstone.de/showthread.php?45194-Jazz-Fragen-und-Empfehlungen&p=2496236&highlight=polls#post2496236
Und Dein Satz dort, „die Polls der 50er und 60er sind dagegen viel stärker mit der Jazzgeschichte, wie man sie gelernt hat, im Einklang“, bezeichnet halt eben den gap zwischen Pop und … wie soll man das jetzt nennen, „relevantem“ Jazz. Solche Polls, zumal Publikumspolls, berücksichtigen natürlich stark die Sichtbarkeit der Musiker – und da stand dann eben ein Tex Beneke besser da als, sagen wir, ein Don Byas, ein Ben Webster (Ellington hin oder her), ein Buddy Tate (Basie hin oder ehr) oder ein Chu Berry … und dass Hawkins auftaucht, hängt dann möglicherweise auch stärker mit seinem Ruf zusammen (und mit „Body and Soul“) als damit, dass die Abstimmenden wirklich mit seiner Musik vertraut waren.

Ach so: zur obigen Besetzungsliste noch – es kamen halt sehr oft auch Zweit- oder Drittplazierte (statt oder zusätzlich zum Erstplazierten) zu diesen All Star-Combos, weil es ja rein logistisch längst nicht immer machbar war, die Leute am selben Tag in derselben Stadt ins Studio zu kriegen.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba