Re: rob mazurek, chicago & são paulo underground

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vorgarten

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rob mazurek tourt eigentlich gerade mit chad taylor durch die gegend, sie feiern das 20jährige bestehen des chicago underground duo. zuletzt ist aber auch noch auf rogue art ein duoalbum mit jeff parker erschienen, das ich (noch) nicht kenne, vinyl only, SOME JELLYFISH LIVE FOREVER.

seit freitag gibt es aber auch das hier:

ALIEN FLOWER SUTRA (international anthem, cd, vinyl, dl) ist das ergebnis von mazureks zusammenarbeit mit dem indiegitarristen und -sänger emmett kelly (the cairo gang). eigentlich war eine oper geplant, aber mazurek hat sich in das intime setting von kellys gesang und gitarrenspiel verliebt und eigentlich nur noch übersteuerte ambient-synth-ebenen drüber-, drauf und danebengelegt. man hört kelly nur zwischendrin mal, auch er stark bearbeitet, als müsse sich die stimme durch den äther quälen, ohne zu irgendeinem zeitpunkt greifbar werden zu können. auch mazureks brasilienconnection (rohrer, granado, issa) ist partiell wieder dabei, geht aber genauso im verzerrten getöse unter wie mazureks stichpunktartig in szene gesetzter kornettklang.

der effekt der vielschichtigen verzerrungen fällt unterschiedlich aus – der opener, „back to the ocean, back to the sea“ ist ein traumhaft schöner popsong, für den alleine sich die anschaffung lohnt; der closer dagegen, „overture towards the beginning of the end of time“ ist eine giftige 22-minütige klangwolke aus unreinen krachschichten, nicht wirklich anhörbar, es sei denn, man möchte die erfahrung machen, wie der beginn des endes der zeit klingt. dazwischen schaffen es immer wieder schöne, fragile details an die oberfläche, nur kurze augenblicke lang, um bestaunt zu werden, bevor sie wieder untergehen.

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