Re: rob mazurek, chicago & são paulo underground

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vorgarten

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rob mazurek – ALTERNATE MOON CYCLES
mit matthew lux (b) und mikel patrick avery (org).
international anthem 2014.

mazurek verarbeitet den tod von bill dixon mit einem werk namens „100 c’s for dixon“ – variationen über den ton c, suche nach dem kern des reinen sounds des intruments. eine residency mit lux und avery führt zu aufnahmen für das international anthem label. es gibt WAXING CRESCENT (digital und vinyl) und WANING CRESCENT (digital und cassette) mit jeweils zwei um die 15 minuten langen erkundungen auf (fast) einem ton.

ich haben mir WAXING CRESCENT besorgt und mich auf anhieb sehr mit diesem minimalismus angefreundet. mazurek spielt tatsächlich bis auf das ende der zweiten variation nur einen ton, quasi unmoduliert, mit gestopftem kornett. die pumporgel von avery lässt den gleichen ton auf- und abschwellen. lux‘ e-bass ist elektronisch zum ambient gewachsen, er nutzt einen phaser-effekt und spielt auch die obertöne. zusätzliche subtile veränderungen entstehen durch die aufnahmetechnik, die ständig die lautstärke auspegelt, so dass dominant werdende sounds den gesamtsound verdunkeln, während stille außermusikalisches rauschen erzeugt. der eine ton, in seiner hintergründigen schönheit, wird so immer als instabiles erlebnis vorgeführt, als brüchig, fragil, reaktiv. und die wahrnehmung driftet ohnehin schnell davon.

waxing crescent / waning crescent.

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