Re: rob mazurek, chicago & são paulo underground

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vorgarten

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nachtrag. live-aufnahme einer performance in der gallerie von jim dempsey und john corbett, herausgekommen 2014 beim hauseigenen label. mazureks mutter war gerade gestorben und er entwickelt ein programm aus dingen, die er in einer kleinen schachtel mitbringt.

I play cornet, boxes, bells, flute, books, voice, maracas, electronics, apples, distortion and sun toward the safe journey of my dear mother to the next cosmic realm.

die aufnahme ist in mehrerer hinsicht nackt, aus geräuschen von kleinen dingen entwickelt, das kornett kommt selten, mit ganz intimer geste. ritualhaftes anfüllen des raums mit sounds, schließlich in bewegung gesetzt. ein bisschen spooky auch, man weiß nicht genau, ob man wirklich zuhören darf.

ganz großes finale schließlich, das 15-minütige stück „you were born with sun in your eyes“, beginnend mit einer unfassbar schönen kornett-solo-improvisation, zu der schließlich ein synth-akkord dazustößt, der immer dominanter, immer verzerrter den raum erobert und das kornett zu schweigen bringt. als er verklingt, hört man mazurek schnaufen. auf der webseite wird beschrieben, dass er seine mutter-box so lange über seinem kopf hin und hergeschwenkt hat, bis ihm die arme zu schwer wurden.

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