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gypsy tail wind
Denn Kunst ohne Aufrichtigkeit und Wahrheit (oder die Suche danach, das Thematisieren von – natürlich nicht auf plumpe, an der Oberfläche und für Lesefaule sichtbare Weise) interessiert mich nicht. Ich könnte mir kaum vorstellen, ohne sie zu leben (und ja, ich beziehe da z.B. Lana Del Rey durchaus mit ein, es geht nicht um Abgrenzung sondern um Wahrnehmung).
Welche Konsequenzen ziehst Du denn aus diesem Anspruch bei der Rezeption von Kunst und wie gehst Du damit konkret um? Gerade wenn – um Tom Waits oder Bob Dylan als Beispiel herauszugreifen – Kunswerk, reale Person und Bühnenpersönlichkeit einerseits offensichtlich voneinander unterschiedlich sind, sich auf der anderen Seite aber offensichtlich gegenseitig beeinflussen? Gerade wenn die Bühnenpersönlichkeit anscheinend wenig mit der Privatperson zu tun hat und letztere nicht gut bekannt ist, finde ich stichhaltige Urteile über „Aufrichtigkeit und Wahrheit“ schwierig, egal ob es Tom Waits oder Helene Fischer ist. Dass mich die Werke von einer dieser beiden Personen mehr ansprechen, ist davon ja nicht betroffen.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick