Re: The Who

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j-w
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maximum rhythm & blues

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Dass The Who und insbesondere Pete in den Jahren mit Jones eine schwere Zeit hatten, ist unbestritten. „Who I am“ und viele Interviews aus der Zeit (z.B. in dem neuen Rolling Stone Ulitmate Edition) zeigen, wie ambivalent Pete damals war. Nur geht es mir als Fan da erstmal um das, was ich von der Performance mitnehme. Und ein zerissener, entweder von Drogen gepusht oder mit den Dämonen des Entzugs kämpfender Pete mag aus einer empathischen Therapeutenperspektive heraus bedauernswert erscheinen, aber wie er sich in seinen Bühnenact immer wieder hereinsteigert und dabei unglaublich viel Leidenschaft entwickelt, ist auch für mich viel spannender als ein mild gewordener alter Herr, der aussieht als sei er gerade von seiner Luxusyacht gestiegen und schwankt nur deshalb, weil in ihm noch der Seegang steckt. Pete tut mir leid, wenn ich ihn in diesen Aufnahmen aus den frühen 80s sehe. Und es gibt auch viele Momente, wo er keine Leidenschaft entwickelt und das einfach nur runter spielt. Die Aufnahmen aus Dallas ’82 zeigen oft einen gelangweilten Pete. Aber Toronto finde ich grandios. Und ich weiß nicht, wie Shea ist, da kenne ich zu wenig. Ich kenne natürlich die Passagen, wo Pete Jahre später meint, sie hätten dort nicht spielen sollen, es sei zu groß gewesen, aber von der Anzahl der Fans her, hatten sie viel größere Gigs, fast 100.000 im JFK-Stadium!
Ich erwarte auch nicht, dass das besser ist als Kilburn/Shepperton mit Moon oder RAH 2000, aber ich bin gespannt und weiß wohl, dass die Band auch auf einer durchschnittlichen Nacht ’82 noch gewaltig klang.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue