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@ tops:
Pete schreibt ja, dass ihn die „große Lösung“ stärker motiviert zur kreativen Tätigkeit. Sein Problem. Auch wenn ich grundsätzlich wie gesagt kein ausgesprochener Fan von den großen Lösungen bin, lehne ich die Ergebnisse nicht prinzipiell ab – da ist ja auch mitunter Beachtliches entstanden:
Ich finde nach wie vor „A quick one“ unheimlich liebenswert. Ein Kleinod auf dem so mittelmäßigen zweiten Album, live auf dem Rock and Roll Circus in einer Wucht dargeboten, die ihresgleichen sucht und für mich immer wieder ein Kandidat für den Titel der besten im Film eingfangenen Rock-Momente ist. Das „Sell out“-Konzept hat auch sehr viel Charme, mir macht das Album mit den ganzen Jingles viel Freude, ihre beste 60s-LP!
„Tommy“ hat zwar ganz tolle Songs, auch durchaus stringente Teil-Handlungsstränge, als Ganzes jedoch zu krampfhaft auf einen Plot gebracht. „Quadrophenia“ ist für mich ein Meisterwerk, das mich musikalisch, wie auch inhaltlich überzeugt, mitreißt, für mich eine große persönliche Bedeutung hat und das ich mit Abstand für Petes größtes „Großwerk“ halte. Ich kann es nicht wirklich mit den phantastischen Singles der ersten Dekade vergleichen, weil das halt ein Vergleich von Äpfeln und Obstläden wäre. „White City“ ist dann schon wieder plot-mäßig recht schwer nachzuvollziehen, habe auch das Video dazu, aber das gibt auch nicht wirklich mehr Aufschluss, das Buch bzw. den Langtext dazu habe ich nicht gelesen. Aber die Platte gefällt mir sehr gut! Psychoderelict ist zwar plot-mäßig nachvollziehbarer, aber es bleibt der immer wiederkehrende Versuch aus der gescheiterten Lifehouse-Aktion noch was zu machen. Die Lifehouse-Songs sind toll, auch sein Solo-Livehouse-Konzert von 2000 kommt sehr gut, aber es hat schon seinen Grund warum ihm damals keiner mehr folgen konnte. Und ich bin sicher, dass der Versuch die Schuld Kit Lamperts Drogensucht zuzuschreiben, weit hergeholt ist, eine Schutzbehauptung.
Und nun soll Endless wire Sinn machen in dem Kontext von „The boy who heard music“ (das widerum Tommy-Parallelen haben soll) und aber auch Lifehouse-Ideen verwenden.
Da kann man ja fast Sorge haben, dass Townsend noch darauf wartet die Welt mit der ganz größen Lösung, die dann Lifehouse-Psychoderelict-Tommy-BoyWhoHeardMusic-EndlessWire mit dem anderen Zweig Quadrophenia-White City zusammenbringt, zu beglücken. Dann darf er sich endlich zurücklehnen und seinen Frieden mit der Welt machen. Und auch die Who Who sein lassen.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue