Re: The Who

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robthemod

Registriert seit: 14.01.2003

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Dennis BlandfordTolle Diskussionen über olle Binsenweisheiten :wow:

Das neue Album liegt zum greifen nah und die Diskussion geht über (gähn) eine Stones Cover Version und die damit verbundenen Journalistengeschichten (John nicht dabei, Solidarität zu den Radaubrüdern, usw…..)
Beurteilt doch mal die „rough versions“ der beiden neuen Songs, die „Rob the mod“ gepostet hat oder interessiert das wieder niemanden außer ein paar „komischen Leuten“ die gerne neue Songs hören würden und eben nicht „Won`t get fooled again“ oder noch besser „Can’t explain“.

Ja Dennis, wir als im Lauf der Jahre ausgezehrte Who-Verrückte, die seit über 20 Jahren die Hoffnung auf neues Material nicht aufgegeben haben, können natürlich dem alten Zeugs nicht mehr viel abgewinnen, das artet teilweise auch in Spott und Hass aus. Aber man muss halt dazu sagen, daß die Who eben seit 24 Jahren kreativ tot waren (it’s hard ist besser als sein Ruf) und sich dadurch zwangsweise in die Greatest Hits Ecke gestellt haben und da auch nicht mehr rauskommen, trotz neuem Album. Die Who verdanken jeden neuen Fan der letzten paar Jahre (oder Wochen) den alten Gassenhauern und den damit genährten Live-Shows. Und natürlich der Legende der „jungen, agressiven, wilden Proto-Punkrocker“, die die Bühne kurz und klein hauten mit dem Spirit eines Keith Moon, der in seinen letzten Jahren vor allem mit derben Spässen und herben Aussetzern glänzte, aber gerade dadurch den archetypischen „Rocker“ mitdefinierte. Live fast, die before you get old. All diese überhöhten und stilisierten Bilder geistern im kollektiven Bewusstsein des Rock- und Popliebhabers umher, was leider oft zu dem meiner Meinung unsinningen Vergleich der „alten“ mit den „neuen“ Who führt. Die alten Tage sind vorbei, die Übriggebliebenen müssen sich mit den neuen Verhältnissen arrangieren. Da verkaufen sich Rog und vor allem Pete doch durchaus gut, trotz oder gerade weil sie als wandelnde Retrospektive gelten. Aber neue Impulse sollte man nicht von ihnen erwarten. Da sind die jungen Bands gefordert, die sich leider (oder Gott sei dank?) zu sehr auf die „Alten“ beziehen und es sich in ihrer Retro-Blase ein wenig zu gemütlich eingerichtet haben. Sollte der Rock tot sein, dann sind es die Who längst. Und die Stones. Und Dylan. Aber ich lebe gern mit der Illusion, daß Rock noch eine Bedeutung hat. Und wenn Menschen, jeder für sich oder im Kollektiv, diese Bedeutung in den alten Hits, den grossen Gesten und (d)ollen Geschichten zu erkennen glauben und dies zum Ausdruck bringen wollen, sollte unsereins (als besserwisserliche, mit der Lizenz zum Klugscheissen ausgestattete Who-Egozentriker) doch eher den „väterlichen Freund“ als den Zyniker rauslassen, denn sonst ist in diesem Forum bald tote Hose (siehe Musikexpress), weil viele einfach nicht mehr mitreden können und wollen, wenn der Dennis und der Rob „auf Touren kommen“. Manchmal kann ich aber halt auch nicht über meinen Schatten springen und grantele herum. Man möge mir das verzeihen, es ist die Leidenschaft, die mich antreibt. Im Grunde bin ich froh und dankbar über jeden, der hier postet. Seien es Anfänger, Gelegenheitshörer oder Experten, Liebhaber oder Hasser, Kuschelgespräche oder deftige Wortgefechte unter der Gürtellinie. We’re all in The Who, irgendwie.
:laola0:

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