Jan WöMirror Door haut mich nicht sonderlich vom Hocker. Die Musik klingt zwar wie Vintage-Who, aber die ersten zwei Drittel des Gesangs begeistern mich nicht. Recht öde Melodie, schwach vorgetragen. Und der Text? Aufzählen von toten Musikern? Da haben mich Real good looking boy und Old red wine mehr begeistert. Gegen Ende kommt dann ein wenig Leidenschaft in Rogers Gesang, aber umwerfend ist das nicht. Hoffentlich kommt noch was besseres…
„MIRROR DOOR“ wächst. Mir gefällt der Song ganz gut, was vielleicht daran liegt, daß ich The Who nicht mehr objektiv beurteilen kann. Ich versuch’s: Was besonderes ist das wirklich nicht. Irgendwie ideenlos, blutleer, lustlos. Den von Townshend erwähnten modernen Sound kann ich nicht ausmachen. Im Gegenteil. Der Song ist wie angekündigt „simple“, sowohl von der Produktion als auch von der Struktur her. Vergleiche zu „Dig“ von 1989 drängen sich mir auf. Textlich muss man sehen, wie er ins Gesamtkonzept passt. „PICK UP THE PEACE“ ist bis jetzt auch nicht gerade überzeugend, nur „ENDLESS WIRE“ finde ich gelungen. Fehlen noch „SOUND ROUND“, „WE GOT A HIT“ und „THEY MADE MY DREAMS COME TRUE“. Weiterhin setze ich grosse Hoffnungen in „HOW CAN I HELP YOU SIR“ und das recht komplexe „UNCERTAIN GIRL“, die beide hoffentlich den Weg aufs Album finden. Wenn das Niveau von „MIRROR DOOR“ allerdings nicht überboten werden kann, sehe ich schon die üblen Verrisse in der Musikpresse vor mir, was mir als Who-Patriot doch einen ähnlichen Schmerz verusachen würde als sei das deutsche Team in der Vorrunde ausgeschieden.
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