Re: Max-und-Moritz-Preis

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reino

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MikkoOb der „Max und Moritz Preis“ nun der bedeutendste Comic Preis in Deutschland ist, weiß ich nicht. Es ist zumindest so ziemlich der einzige, insofern dann wohl auch der bedeutendste.

Nö, der einzige nicht, es gibt ja seit zwanzig Jahren auch den ICOM Independent Comic Preis, und der wurde (weil jährlich) wesentlich häufiger verliehen. Aber der Max-und-Moritz-Preis ist der älteste in Deutschland.

MikkoInternational spielt dieser Preis aber keine Rolle.

Welche Preise spielen den international eine Rolle? Von den meisten erfährt man eh nichts, andere kann man nachlesen und sich wundern. Aber Auswirkungen auf den hiesigen Comicmarkt haben sie nicht. Viele (die meisten?) Preisträger werden hier nie veröffentlicht.

MikkoUnd das Problem ist m.E., dass die Auswahlkriterien für die Nominierungen nur schwer nachvollziehbar sind. Obwohl ich mich als Comic interessiert und auch halbwegs informiert betrachte, kenne ich von den Nominierten so gut wie nichts.

Ziemlich absurdes Argument. Das ist ein Jury-Preis. Die Juroren wählen also das, was sie am besten finden, nicht das, was andere am besten kennen. Und wer sollte ihnen Auswahlkriterien vorschreiben?

FriedrichIch war noch nie in Erlangen (Wieso eigentlich Erlangen? Gibt es da Wissenswertes?)

Der Interessenverband Comic e.V. ICOM wurde in Erlangen gegründet (auch, weil das Kulturamt Räumlichkeiten stellte) und veranstaltete den Comic-Salon (nach drei Veranstaltungen, die man als Mitgliederversammlungen mit Rahmenprogramm beschreiben kann) in Erlangen, weil nur dort die Kontakte und die notwendige Unterstützung durch die öffentliche Hand vorhanden waren. Zudem hat sich herausgestellt, daß in Großstädten eine solche Veranstaltung viel an Flair verliert, weil die Entfernungen zu groß sind und sich Künstler und Publikum dort hilflos verlaufen.

Und beim 1. internationalen Comic-Salon Erlangen im Jahre 1984 wurde, den Vorbildern in Angoulême und Lucca folgend, eben auch der Max-und-Moritz-Preis aus der Taufe gehoben (und Bulls als Stifter des Preisgeldes gewonnen – der ist ja nun nicht mehr dabei).

Im übrigen drängt jede Jury zum Elitären, wenn die Besetzung und die zu bewerteten Werke ausreichend disparat sind, weil bei unterschiedlichen Standpunkten die Einigung immer auf den anspruchsvollsten Kandidaten fällt (während eine Jury aus Perry-Rhodan-Fans sich durchaus auch auf die trashigste Perry-Rhodan-Geschichte verständigen könnte). Das hat dann nichts mehr damit zu tun, welche Juroren da im einzelnen jurieren. Beim Stuttgarter Trickfilmfestival sind jedesmal völlig andere Juroren am Werk, trotzdem sind die Preisträger ähnlich vorhersehbar wie in Erlangen.

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