Re: Merle Haggard

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sonic-juice
Moderator

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Das waren schon so mittelgroße Veranstaltungsorte, beides Open Air Bühnen außerhalb der City mit vielleicht 800 – 1000 Gästen. In San Antonio war es allerdings weitgehend bestuhlt, was ich angenehm fand. Und das Publikum dort ist schon etwas gesetzter und konservativer als in Austin. Auch das Vorprogramm war unterschiedlich. Wayne Hancock war mit seinem Rockabilly/Hillbilly für San Antonio genau richtig. Im Nutty Brown Cafe in Austin, wo nur ein kleiner Bereich vor der Bühne für Sitzplätze reserviert und abgesperrt war, gab es hingegen vorher furchtbar kraftmeierischen, stumpfen Jeanshemden-Rock von Charlie Robison, irgendwo zwischen Springsteen, Steve Earle und John Mellencamp für Arme, mit einem scheußlichen jungen Hard-Rock-Gitarristen, der völlig ohne Sinn und Verstand herumnudelte. Sollte wohl die eher junge, rockaffine, alternative Crowd von Austin ansprechen, die mehrheitlich mit Haggard gar nicht so viel anfangen konnte und teils eher zum Johlen, Saufen, Glotzen und Selfies schießen da waren. Interessant fand ich, dass Haggard sich hier über „Okie from Muskogee“ lustig gemacht hat („ich habe ja eigentlich die Nase voll von dem albernen Song, aber die Leute wollen ihn halt hören“) und den Song mit ironischer Distanz vortrug, während die Leute am Tag zuvor sich mit der Botschaft von „Okie“ und „Fighting Side of Me“ (zum Veteranentag) deutlich stärker identifizierten.

(auf Facebook habe ich übrigens auch einige Fotos und Berichte zur Reise eingestellt, die hier off topic wären – auch meine Begegnung mit Kinky)

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