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Ich schwöre, die Pause in diesem Thread trat nur ein, weil ich mich um meine eigenen zwei Titel kümmern musste…
Bangles – Going Down To Liverpool
Hey now
Where you going with
That load of nothing
In your hand?
Im Sommer 2001 wurde ich sechzehn Jahre alt und verbrachte sechs Wochen zur Reha im außerordentlich schmucken rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach. Zwischen den Salinen, der Alten Nahebrücke und den Gassen der Altstadt schlenderte ich jeden Dienstag, Donnerstag und das Wochenende über zu den Klängen einer selbstzusammengestellten „Greatest Hits“-Kassette voller Bangles-Tracks umher. Es war ganz einfach Liebe auf den ersten Blick, ungemein spannend und eminent inspirierend.
„The idea [was] that we all sang and harmonised – that and the jangly guitars were the architecture of the band.“
Was ich hörte war schillernd, farbenprächtig und was ich sah, schloss sich dem nahtlos an. Starstruck, baby, starstruck…
Michael Steele überzeugte mich das erste Mal von der Schönheit und der Coolness einer Bassgitarre und es dauerte nicht lange, bis sie zu meinem ersten musikalischen Role-Model wurde und mich zwei Jahre später in einem Musikgeschäft in der Färbergasse in Villingen-Schwenningen nach meinem ersten eigenen Instrument verlangen lies.
Diese Single hier war die zweite Auskoppelung aus dem formidablen Bangles-LP-Debüt „All Over The Place“, geschrieben von Kimberley Rew für dessen Act Katrina & The Waves. Debbie Peterson übernahm die Lead-Vocals und das dazugehörende Video ist ein reizender Spaß mit Leonard Nimoy als Chauffeur, der die Band herumkutschiert und sichtlich unbeindruckt ist, von dem was er musikalisch zu hören bekommt. So unbeindruckt, dass er an einer Stelle das Autoradio, das den Song gerade spielt ausstellt.
Diese kleine, satirische Bescheidenheit wird dem Track allerdings natürlich in keinster Weise gerecht. Er versprüht unverholenen Optimismus, dem UB 40 in der Hand zum Trotz, oder gerade deswegen. Eine Hymne auf’s In-den-Tag-hinein-Leben. Auf nach Liverpool! Wozu?
I’m going down to Liverpool to do nothing
Beat, Pop, bezaubernde Gitarren, cheeky vocals, alles knackig und auf den Punkt gebracht, auch wenn vor dem inneren Auge alle Farben diffundieren wie durch ein Prisma gesehen. Psychedelisch fast, nur ein absolutes natural high.
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How come the lights dim every time I plug you in?