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Anonym
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AnitaMuss man nicht, kann man aber. Der Konsens darf auch mal in Frage gestellt werden, es sei denn, man hängt der Theorie von den Millionen Fliegen an, die nicht irren können…
„Relevanz“ ist ja eher keine subjektive Kategorie, sondern so eine Art (wenn auch nicht geeichte) Messgröße – wie viele Bands haben sich auf diese eine bezogen, wer benennt sie explizit als Einfluss, wo lassen sich Gruppen beobachten, die an Image, Präsentationsweisen, Musizieransatz des Vorbilds anschließen, wer beruft sich heute auf sie, gilt die Gruppe in Debatten als kanonisiert, gerät unter Erklärungsdruck, wer den Konsens in Frage stellt? In diesem Sinne lässt sich doch über die Relevanz der Ramones nicht streiten, allein ihr „Gabba-gabba-hey“ ist doch so sprichwörtlich und ikonisch wie Wap-bap-balooma. Den Konsens darfst Du gerne in Frage stellen, Du kannst bezweifeln, ob die Bedeutung der Ramones angemessen ist, ob sie überschätzt sind, ob die Millionen Fliegen irren usw., kein Problem, ich lese dazu gerne jedes Argument. Aber indem Du den Konsens hinterfragst, räumst Du doch selber ein, dass es so was wie einen Konsens gibt in Sachen Ramones.
In diesem Sinne meine Verständnisfrage: Hältst Du die Ramones für „nicht relevant“ (im Sinne von nicht einflussreich, nicht stilbildend, heute vergessen)? Oder hältst Du die Ramones für „leider relevant“ (im Sinne von überschätzt)?
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