Re: Motown – Hits vom Fließband

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latho
No pretty face

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Schöner Thread!
Zum Thema Motown und Gängelung der Künstler: das war zu dem Zeitpunkt ja schon nichts wirklich neues (siehe zB Colonel Parker), bzw. dürfte ein allgemeines Problem / Begleiterscheinung von Kunst sein – dass die Vermarktung / Popularisierung eines Künstlers diesen in ein Korsett zwängt – manchmal buchstäblich.
Und im Ende ist das Modell Motown inklusive Benimmlehrerin ja vielfach nachgeahmt worden – siehe Bohlens DSDS-Maschine zum Beispiel. Dass der Output so fulminant anders ist (ein anderer Motown-Fan: hier), dürfte an der Ausgangskontrolle und dem Anspruch liegen.
Aber ganz grundsätzlich (und das wurde ja auch schon erwähnt): wo ist Gordys Gängelung anders als bei einer Band mit charismatischem und namensgebenden Leader, der Musik, Texte, Bühnenshow und Finanzen regelt und seine Musiker wie Angestellte bezahlt außer im Maßstab?

bullschuetz[…]
Noch etwas gehört aber zu diesem Erwachsenwerden: Wonder habe sich immer stärker als schwarzer Star empfunden, der eine soziale Verantwortung für die schwarze Community habe. […]

Das geht dann parallel mit der schwarzen Bürgerbewegung – explizit schwarz zu sein, schwarze Kultur zu vertreten, das fängt meines Wissens erst Ende der 60er an.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.