Re: Jazz zwischen Kunst und Kommerz

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gypsy-tail-wind
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nail75Hatology wurde jahrelang von UBS, der Credit Suisse und anderen Schweizer Unternehmen gesponsert. Nach der Finanzkrise wurde das sicher nicht leichter.

Die Banken und Versicherungen haben sich zu weiten Teilen vom Kultur- ins Sport-Sponsoring abgesetzt* … bei Hat kommt noch dazu, dass es in den 90ern noch regelmässig machbar war, Ko-Produktionen mit WDR, NDR etc. herauszubringen – das scheint seit inzwischen wohl zehn Jahren kaum noch machbar zu sein, weil die verlangten Summen und die ganzen rechtlichen Probleme viel zu gross sind … es kommt noch vor, aber immer seltener (Enja arbeitete ja um 2000 auch regelmässig v.a. mit dem WDR zusammen, ich glaube auch da nahm das ab). Ich weiss nicht mehr genau, was Uehlinger als Ursache dafür nannte, ob es zu ein paar sehr teuren Fällen kam, jedenfalls scheinen die Radio-Stationen da sehr viel widerwilliger mitzumachen. (Bei den Archiv-Aufnahmen sieht das ja anders aus, da bewegt man sich wohl in einem Graubereich, ob Radio-Material PD ist, wenn es vor über 50 Jahren mal gesendet wurde, weiss ich nicht … aber ein Deal mit den Erben reicht da wohl, um alles abzusichern, zudem natürlich die GEMA/SUISA/whatever-Gebühren … das scheint ja, wie man am Beispiel von TCB sieht – auch ein Indie-Label, das ein Musiker gegründet hat übrigens, im Mainstream-Bereich, aber wie es scheint auch recht erfolgreich – machbar zu sein, da tauchen sogar Namen wie Miles und Getz auf und die CDs werden auch ganz regulär auf dem US-Markt verkauft …)

*) Edit: die lobenswerte Ausnahme ist die ZKB (Zürcher Kantonalbank), die den Club Moods unterstützt

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