Re: Jazz zwischen Kunst und Kommerz

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

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gypsy tail windDas mit den tausenden Stunden halte ich, wenn es denn stimmt (ich weiss es nicht, ich denke auch nicht, dass diesbezüglich alle gleich ticken, die Mainstreamer mit den tollsten Akkord-Konversionen und so verlangen sowas vielleicht, die anderen hören auch einfach erst mal zu) für ein Systemproblem. Man liest doch auch heute immer mal wieder von einem phantastischen Musiker, der sein Instrument (oder überhaupt die Musik als aktiv Praktizierender) erst mit 20 entdeckt hat.

Klar, die Anzahl an Übungs- und Auftrittsstunden die jemand braucht, bevor er „professionell“ klingt, hängt auch vom Talent ab und von der Musik, die er machen möchte (und müssen vielleicht auch nicht einige tausend sein). Mir ging es darum, dass jemand, wenn er mehr machen will als in einer Amateur-Band spielen, handwerklich ein Mindest-Niveau braucht, damit er sich beim Spielen nicht selbst im Weg steht und seine Musik umsetzen kann, das für Amateure m. E. im Jazz kaum zu erreichen ist.

(„Amateur“ hier in der Bedeutung, dass jemand auf die Frage „Was machst Du beruflich“ nicht „Musiker mit Nebenjob“ antwortet sondern „Beruf X und in meiner Freizeit mache ich Musik“)

Dafür ist Gratkowski doch viel zu alt …

Ach… :lol:

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