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gypsy tail windDie Hobbymusiker-Debatte war in der Schweiz in den Sechzigern ganz gross … Profis wurden misstrauisch betrachtet, weil „das ja nicht möglich ist“. Also „aufrechte“ Musik und zugleich davon leben, das geht nicht. Die wichtigen Jazzfestivals hiessen damals demnach „Amateurjazzfestivals“. Ich weiss nicht, ob es diese Diskussion in Deutschland auch gab, ich glaube zumindest nicht in dem selben Aussmass (und irgendwie dünkt mich, ich hätte dazu schon einmal ein paar Zeilen geschrieben – alledings finde ich auf die Schnelle nichts).
Glaubst Du eine Hobbymusiker-Debatte ließe sich im aktuellen Jazz noch sinnvoll führen? Mir scheint es schon aus handwerklichen Erwägungen heraus schwierig zu sein, als Jazz-Musiker heute noch ernstgenommen zu werden bzw. erfolgreich zu sein, wenn man bis zum 30. Geburtstag nicht einige tausend Stunden an seinem Instrument verbracht und das ganze mit einem Minimum an Musiktheorie unterbaut hat. Was im Grunde auf ein Leben als Berufsmusiker (sei es als Autodidakt oder mit Studium) herauslaufen würde…
Ganz davon abgesehen, dass man sich ja auch noch irgendwie einen Namen in der „Szene“ machen muss, um irgendwo (mit-)spielen zu können.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick