Re: Jazz zwischen Kunst und Kommerz

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redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

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mir gefällt der Narrativ, in dem Musiker ihr Geld in einem bürgerlichen Beruf verdienen, und bei der Musik entsprechend weniger oder keine Kompromisse machen, auch ganz gut – das funktioniert in Amerika vielleicht eher als hier, 1) weil es dort kaum Alternativen gibt (und entsprechend weniger Dünkel gegenüber „Amateuren“ unter Musikern) und 2) weil Jobs tendentiell nicht soo rigide Ausbildungswege fordern… Ich bilde mir ein, dass solche Künstler auch von meinem Leben mehr verstehen…

klar gibt es Musiker, für die das mit dem Streben nach maximalem Publikumserfolg künstlerisch funktioniert – das sind dann aber tendentiell solche, die auch wirklich vielen Leuten was zu sagen haben – bei anderen wird sowas eher peinlich. Anders gesagt, ich glaube, dass es große Kunst gibt, die sich einer breiten Öffentlichkeit verkaufen lässt, und nicht weniger große, für die das nicht gilt. „Groß“ ist dabei ein Chiffre dafür, wieviel ich damit anfangen kann, und das mit der breiten Öffentlichkeit kein Vorwurf, manche Sachen interessieren halt mehr Leute als andere – das hat damit wie interessant sie sind, nichts zu tun.

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