Re: Jazz zwischen Kunst und Kommerz

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gypsy-tail-wind
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Vorschläge für einen „netteren“ Thread-Titel sind willkommen! Oder aber einfach der Klarheit zu Liebe: Es ist auch mir bewusst, Purist oder nicht, dass die kommerziellen Aspekte der Kunst nicht zu unterschätzen sind – denn wie heisst es so schön, wovon lebt der Mensch – erst kommt das Fressen … Es geht daher nie um prinzipielle sondern um graduelle Unterschiede.

Dennoch halte ich den Themenkomplex für höchst spannend. Und keinesfalls für rein spekulativ, denn, um beim geschätzten Urs Leimgruber zu bleiben, einem der eindrücklichsten und komplettesten Musiker, die ich je live erleben durfte: Wenn man seine abstrakten, frei improvisierten Sachen anhört, ist doch von vornherein klar, dass es ihm niemals darum ging, ein breites Publikum zu erreichen. Solchen Musikern geht es darum, dasjenige Publikum zu erreichen, das ihre Musik hören will. Man will nicht das einnickende Kulturpublikum sondern aufmerksam lauschende, wirklich interessierte Leute anlocken. Das stelle ich mir bei der seit wohl zehn Jahren konstanten Übersättigung des Tonträgermarktes und manchenorts auch des Konzertangebotes schwierig genug vor.

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