Re: The Necks – minimal jazz from down under

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vorgarten

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vorgarten

zwei nächte, WHITE und BLACK. leider konnte ich bislang nur BLACK hören. ein hörspiel mit gläserklirren, schritten durch die nacht, hysterischem frauengelächter, markanten gangsterstimmen. eine riff-figur im klaviertieftonbereich, die swanton auf dem bass ergänzt. dazu ein träger groove. über 60 minuten lang. von 1996. hoffe, dass ich mir das weiße komplement beim anstehenden live-auftritt besorgen kann – es soll ganz anders sein.

es hat jetzt doch noch eine weitere gelegenheit gebraucht, bis ich mir SILENT NIGHT als doppel-cd besorgen konnte. WHITE scheint mir tatsächlich das musterbeispiel eines minimalistisch aufgebauten, immer drängender insistierenden grooves zu sein, der den prozess seiner entstehung durch hypnose verschleiert. angefangen hatte das alles mit einem bass-riff im ungeraden metrum, irgendwann verfestigte sich allerdings ein 3/4-beat, mit besen und hi-hat gezimmert, den der bass mit manchmal nur einem wiederholten ton nach vorne drückt. abrahams verfertigt diverse umspielungen, triller im klavierhochbereich, kreiselförmige bewegungen auf der orgel, irgendwann auch ein bisschen elektronischen zirpen und samples von straßengeräuschen. schließlich steigt aber auch er mit einem tiefen ostinato in den groove ein. in den letzten 10 der 54 minuten werden die sounds über dem beat unscharf und dünnen sich schließlich aus, bis nur noch die bassdrum pocht. ruhestörung in der SILENT NIGHT.

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