Bei mir zeigt sich seit neustem erfreulicherweise der gegenteilige Effekt. Ich war zunächst, insbesondere nach der famosen „The fool“ Aufnahme, relativ ernüchtert, wollte leider kaum erfreuendes Songmaterial finden, merke aber auch zunehmend, dass das der falsche Ansatz ist, da sich Warpaint auf dem Absatz umgedreht haben – „Warpaint“ ist ein Soundalbum, das mehr von Dynamik, kleinen Sprüngen, Stimmungen, Farbtönen aller Art, generell aber dem Ineinanderfallen der Tracks lebt. Auch die Texte sind nicht mehr wichtig, mir schwant, dass es hier zunächst darum ging ein Werk zu erschaffen, bei dem alles zusammenfließt – die Rhythmen, die elektronischen Klanggebilde, auch die Stimme, die kaum eigene Melodien erzeugt, sondern sich dem Gesamtkomplex unterordnet. Hat ein paar Wochen gebraucht, um sich damit wirklich anzufreunden, hat sich aber gelohnt.
Für mich funktioniert dieses Album tatsächlich am besten über meine Kopfhörer, als Ganzes, bei Nacht. Da entwickeln Songs wie „Drive“ eine schier unmenschliche Energie.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon