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Natürlich Closer. Ein Monument. Natürlich eines der besten Alben aller Zeiten, ABER:
Curtis hat sich am 18.05.80 erhängt. In Deutschland erschien Closer erst etwas später und durch den Freitod wurde Closer schon bei Erscheinen zu einer legendären Platte. Dies soll die musikalischen Qualitäten sicher nicht schmälern, aber ohne die Mystik rund um Curtis hätte Closer den heutigen Stellenwert wohl nicht erreicht.
Zu New Order: Wenn man sich die Entwicklung von Warsaw bis zu den letzten JD bzw. den frühen NO Stücken ansieht (also Atmosphere – Ceremony – Procession – Temptation), dann ist die Entwicklung absolut konsequent, was (natürlich spekulativ) bedeutet, New Order würden MIT Curtis heute nicht wesentlich anders klingen. Die Stimme sei mal ausgenommen.
In der Frühpahase von NO übernahm Hookey noch den Part des Sängers. da seine Stimme der von Curtis ähnlicher war. Stilistisch war der erste echte Bruch „Blue Monday“, der aber im Nachhinein den Reiz von New Order ausmacht: Das Nebeneinander von elektrischen und elektronischen Stücken, die spätestens bei „Brotherhood“ einen gleichberechtigten Stellenwert hatten. Niemand sprach von einer Zerissenheit in sich. Man verfolge jetzt die frühen Warsaw-Aufnahmen und vergleiche sie mit „Decades“, „Heart And Soul“ oder „Isolation“. Auch hier fand eine ganz natürliche Entwicklung statt, auch wenn diese aufgrund des nicht gerade positiven Gemütszustandes von Curtis etwas verhaltener war.
Eine bzw. zwei ganz große Band(s), auch wenn Albrecht/Sumner nicht die Gänsehautstimme von Curtis hat.
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