Re: The Beatles vs. The Stones

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otis
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chrysomelesWieder meine nachgeborene und sicher grobe Wahrnehmung: War der Rock’n’Roll in den 50ern noch eine Rebellion gegen die Älteren/Elterngeneration, kam nun als neue Komponente auch die Abgrenzung zu Gleichaltrigen verstärkt hinzu. Und zum ersten mal beim ein oder anderen auch die Angst einem allgemeinen Hype oder Trend nachzulaufen, nicht ausreichend individuell zu sein. Passt das?

Nein.
In den 50s gab es z.B in Deutschland die Lager der Elvis- und Bill Haley-Fans, die sich z.T. recht aggressiv gegenüber standen. Selbst P.Kraus/T.Herold-Feindschaften sollen aktenkundig sein. Kann mich an Gespräche mit einem älteren Haley-Fan erinnern, der diese Zeiten recht anschaulich schilderte. Überhaupt war die Jugend damals in den 50s und Anfang der 60s wesentlich krawalliger drauf als zwischenzeitig. Schlägereien waren weit mehr als in den Jahren danach an der Tagesordnung (auf dem Lande hat sich diese „Tradition“ noch wesentlich länger gehalten ;-) habe ich den Eindruck). Willkommene Anlässe wurden gesucht und gefunden, Fan-tum war bester Nährboden. Er war ja auch noch richtig neu und unverbraucht, außerdem außerhalb all dessen, was die Erwachsenenwelt vorlebte (z.B. den klassischen Fußbal-Fan). Aber das sind auch nur Mutmaßungen und Einschätzungen eines nicht wirklich Dabeigewesenen.
Mittlerweile ist die Lage, was die Gewaltbereitschaft anbelangt, wohl wieder ähnlich oder schlimmer, aber auf anderen Oberflächen.

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