Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › The Beatles vs. The Stones › Re: The Beatles vs. The Stones
Nationale Teen-Magazine gab es in den USA damals zuhauf, mit Riesenauflagen: „Teenbeat“, „Tigerbeat“, „16“, etc.
Es hieß „Beatlemania“, nicht „Beatlesmania“; ein gewaltiger Unterschied, den man wohl nicht extra erklären muß.
Etliches andere bedürfte auch dringend der Korrektur, habe dafür jetzt aber keine Zeit. Der entscheidende Aspekt wurde allerdings bisher noch gar nicht genannt: vor der „Invasion“ durch das Mutterland war die ehemalige Kolonie popmusikalisch absolut autark, versorgte sich selbst. Man war Exportweltmeister auf diesem Markt, erwirtschaftete einen ungeheuren Überschuss, weil Import nicht stattfand. Vereinzelte Hits britischer Provenienz etwa von Cliff Richard änderten daran wenig, das waren Exotica. Und nun verwandelte sich das radikal, binnen weniger Monate. Ins Gegenteil. Aus war es mit der Hegemonie. Plötzlich mußte alles englisch sein oder mindestens einen englischen Anstrich haben, um in Teenland Anklang zu finden. Ein Trauma, von dem sich die amerikanische Musikindustrie lange nicht erholte, auch wenn es natürlich jede Menge Trittbrettfahrer gab, die im Brit-Goldrausch eilends ihre Claims absteckten und dicke daran partizipierten. Was man dabei keinesfalls unterschlagen darf, ist der Umstand, daß die Beatles, Stones, Searchers, Animals, etc. Eulen nach Athen trugen. Sie verkauften den Amerikanern deren ureigene Musik, aufgepeppt und mit der Marke „Beat“ versehen, mit langen Haaren halt und nicht als Solo-Performer, sondern in Gruppen-Phalanx. Ein Coup sondergleichen, wäre das so geplant gewesen. But it just happened, basically.
--