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Das ist ein ziemliches Mißverständnis, das eher ein Licht auf das Urteilsvermögen des Behauptenden als auf die Wirklichkeit wirft.
Diese schön verschleierte Kritik an meinem „Urteilsvermögen“ verbitte ich mir.
Um meinen Standpunkt zu festigen, muss ich nun wohl eine Definition von „intellektuell“ beziehen:
„Intellektuelle sind für die Soziologie (Joseph Schumpeter folgend) Leute, die zu reden und zu schreiben verstehen und mit ihrer Kritik öffentlich Dinge zur Sprache bringen, die an sich außerhalb ihrer eigenen Sachkompetenzen und Verantwortungsbereiche liegen.“ (aus wikipedia entnommen)
Bleiben wir also bei dieser Definition, stellen wir vereinfacht fest, dass ein Intellektueller gebildet sein sollte, was selbstverständlich Lesen und Schreiben impliziert, und sich kritisch mit Problemen oder Sachverhalten auseinandersetzen soll, die die Öffentlichkeit betreffen, auch wenn viele dieser Sachverhalte nicht im Bereich seiner Kompetenzen liegen.
Weiterhin steht in Wikipedia folgendes:
„Zu unterscheiden ist Intellektueller von der soziologischen Kategorie der „Intelligenz“: Zur Intelligenz zählen all diejenigen, die qua Profession Kompetenzen ausüben, religiöse, ästhetische und/oder wissenschaftlichen Lebensdeutungen hervorzubringen oder die theoretischen Voraussetzungen für die rationale praktische Lebensbewältigung zu schaffen (Theodor Geiger). Ein Intelligenzler kann zum Intellektuellen werden, sofern er öffentlich zu einer Frage Stellung bezieht, die außerhalb seiner eigenen Fachkompetenz liegt.
„Intelligent“ bezieht sich (in inhaltlichem Unterschied zu „intellektuell“) auf „Intelligenz“ als eine psychologische Beurteilung von Persönlichkeitsmerkmalen.“
Was einen Intellektuellen ausmacht ist also nicht das Ausarbeiten von irgendwelchen wissenschaftlichen Sachverhalten, sondern die Fähigkeit sich kritisch zu äußern.
Es ist zweifellos bekannt, dass John Lennon sich zu sehr vielen Themen äußerte, die für die Öffentlichkeit von Relevanz sind. In seinen Jahren nach den Beatles beteiligte er sich aktiv an der „Anti-Vietnamkrieg-Bewegung“ und sein Standpunkt „Make love, not war“ entwickelte sich zu einem Leitfaden vieler Menschen.
Darüber hinaus war er ein politisch engagierter Menshc, der in Interviews oft Farbe bekannte und unbekümmert kritisch Stellung nahm.
Ziehen wir die obige Definition zu Rate, so ist John Lennon also durchaus als intellektuell zu bezeichnen, und mein Urteilsvermögen doch noch intakt.
Sollte ich das Statement falsch verstanden haben, entschuldige ich mich im voraus.
mfg
TheTalents
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"Since light travels faster than sound, people appear bright until you hear them speak." John Lennon