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gypsy tail wind
Reino
Dazu gehört aber eine ausgeprägte Hybris, denn er behauptet ja damit, seine eigene ästhetische Bildung sei besser als die von Beethoven. Und er tut das ja nicht mal mit dem Wissensvorsprung der Nachgeborenen, mit dem hier einige wohl zu protzen beabsichtigen.
?
Geschrieben, ohne das alles hier gelesen zu haben. Aber u.a. ist das hier damit gemeint:
otis
Was den 4. Satz der Neunten anbelangt, so höre ich nach den eher düsteren drei Eingangssätzen eine Banalisierung der bis dahin spürbaren Problematik, aufgelöst in eine Melodie, die so primitiv ist, so inständig wiederholt bzw. vorbereitet, aufbereitet und dem Hörer in die Ohren gedrückt wird, dass er sich unwillkürlich fragen muss, woher plötzlich dieser Umschwung, warum diese Einfachheit? Dass LvB das handwerklich mit allen Tricks komponiert hat, stelle ich dabei gar nicht in Frage. Aber ist da nicht Mahlers 2. die wesentlich stimmigere Erlösungssinfonie, auch wenn man mit Religion nichts am Hut hat?
Das ist so, als würde man dem Erfinder des Rades vorwerfen, daß es keine Gummibereifung hat.
Ob klassische Musikstücke einen berühren oder nicht, kann ja wohl kein Qualitätskriterium sein. Wenn sie berühren sollten, dann die Zeitgenossen der Komponisten, und die haben das, was uns berührt, nie gehört. Dazu kommt, daß mit Musik verbundene Emotionen meist einen außermusikalischen Kontext haben. Bei „Wind of Change“ z. B. die Öffnung der Mauer, bei „The Wall“ Erinnerungen an die eigene Schulzeit oder ganz persönlich bei “Wir setzen uns mit Tränen nieder“ die Beerdigung meiner Mutter. Das sind dann Trigger, die aus völlig unterschiedlichen Gründen starke Emotionen verursachen, auch innermusikalisch, wenn bestimmte Tonfolgen unbewußt an andere aufgeladene Stücke erinnern.
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