Re: Die „Zauberflöte ein Machwerk“? Anderes?

#8907505  | PERMALINK

otis
Moderator

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 22,557

nail75Es geht nicht darum, ob „jemand“ unpolitisch ist. Und wer tot ist, kann sich gegen Vereinnahmung auch nicht mehr wehren!

Das betrifft Liszt, Wagner, aber nicht Strauss. Er hat sich definitiv vereinnahmen lassen, gab sich aber unschuldig in seinem Domizil in Garmisch. Hat nicht Klaus Mann ihn dort aufgesucht, verwundert über so viel Naivität? Müsste es nachlesen, weiß es nicht mehr genau.

pinch, so etwas ist tatsächlich spannend. Hörte man Elektra oder Ariadne, weil sie modern klangen, möglicherweise als Gegenentwurf zur platten Ästhetik der Propaganda, oder weil sie vom Vorzeigekomponisten und musikalischen Nachfahren Wagners stammten oder waren sie auf irgendeine Weise wesensverwandt? Letzteres denke ich eher nicht.
Die Zarathustra-Einleitung spiegelt eine Ästhetik, – ich will sie gar nicht so sehr aufs Dritte Reich beziehen- die in meinen Ohren hochgradig politisch klingt. Pathos, endgültige Erlösung, Befreiung. Kubrick stellt sie zwar an den Anfang, aber er nutzt genau diese Ästhetik. Michelangelos Fingerzeig in Musik. Vor Jahrhunderten passend, 1895 aber doch eher heikel, oder?

Wie hörst du den 4. Satz der 9?

--

FAVOURITES