Re: Die „Zauberflöte ein Machwerk“? Anderes?

#8907457  | PERMALINK

otis
Moderator

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clasjazDu störst Dich an der Musik, weil Leute sie so oder so auffassen und darüber labern? Einspielung hier, Einspielung da? Das ist bitte nicht Dein Ernst.

Das habe ich so nie gesagt oder gemeint. Ich halte viel von Interpretationsvergleichen.

clasjazDas Problem mit der Metalband verstehe ich auch wieder nicht. Gut, ich kenne mich damit nicht gut aus. Aber wenn ich Lust auf Musik habe, die ich sonst nicht höre, sie mir gefällt, verdammt, dann höre ich sie und gebe mich für den Abend eben hin. Da frage ich mich doch nicht, ob ich eine „Ästhetik“ infrage stelle. Nicht einmal hinterher. Wo ist das Problem, wo?

Wenn du so hörst, muss ich es nicht auch. Ich höre dann wohl anders.

clasjazIch verstehe da immer noch einiges nicht, Du betonst so sehr, dass Beethoven nicht gefeiert werden dürfe, nicht alles sei gut von ihm. Ja und? Hat das hier jemals jemand behauptet? Wo ist das Ressentiment? Kann das wirklich mit Pop kompensiert werden, mit Liedchen oder meinetwegen Songs?

Ich habe auch mit keinem Wort hier jemanden angreifen wollen oder jemanden gemeint. Wo soll das stehen?
Mit Pop kompensiere ich gar nichts. Die Ausführungen zu Song vs. Track scheinst du nicht verstanden zu haben. Ressentiments habe ich gegen auftrumpfende, vereinnahmende, eindimensionale etc. Musik. Ja, meinetwegen.

clasjazDas ist mir zu behauptet gesprochen. Warum sollen das Töne sein, die einem Liebesverlangen entsprechen?

Ich hatte nicht „entsprechen“ geschrieben, sondern „angemessen“. Etwas deutlich anderes.

clasjazWie Du das antisemitische Element in der Partitur liest – ich meine die Noten -, bitte erkläre das noch etwas, ja? Das Wort von den Normalsterblichen gefällt mir übrigens nicht, denn „normal“ sterblich, so oder so, sind wir ja wohl alle.

Einen längeren, ausgesprochen aufschlussreichen und präzise argumentierenden Artikel zum Thema Antisemitismus in den Werken Wagners gab es vor einigen Wochen in der SZ. Kannst du dort nachlesen.
Dir muss das Wort „Normalsterblich“ nicht gefallen, aber es soll Genies geben, sterbliche zweifelsohne, bei denen beim Lesen von Partituren die Musik im Kopf schon spielt. Ich gehöre nicht dazu. LvB konnte sie dann ja auch nicht mehr hören.

clasjazUnd noch einmal ein Widerspruch: Es gibt kein „an sich“. Wo sollte das sein? Sobald jemand an sich nestelt, grenzt er aus, und manchmal bis ins Brutale.

Sorry, was soll das?

clasjazJetzt sage doch endlich einmal, welche klassische Musik Dir nahe geht, also so richtig, mit Blumen und Ästen und alledem.

Mir geht klassische Musik nie „mit Blumen und Ästen“ nahe, wenn du schon ein solcher Wortklauber bist, ansonsten liebe ich ausgesprochen viele Werke sehr und zu denen wünsche ich mir adäquate Interpretationen. Diese können sicher unterschiedlich sein, aber Mozart muss man nicht verniedlichen (z.B. Haebler in meinen Ohren) und Bach nicht orchestral aufblasen (z.b. Karajan).

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