Re: Die „Zauberflöte ein Machwerk“? Anderes?

#8907455  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

Du störst Dich an der Musik, weil Leute sie so oder so auffassen und darüber labern? Einspielung hier, Einspielung da? Das ist bitte nicht Dein Ernst. Es geht um die verzweifelten Nischen im Markt, mit Deinen Worten zu sprechen. Oder schlicht um Momente, die gewiss sind.

Das Problem mit der Metalband verstehe ich auch wieder nicht. Gut, ich kenne mich damit nicht gut aus. Aber wenn ich Lust auf Musik habe, die ich sonst nicht höre, sie mir gefällt, verdammt, dann höre ich sie und gebe mich für den Abend eben hin. Da frage ich mich doch nicht, ob ich eine „Ästhetik“ infrage stelle. Nicht einmal hinterher. Wo ist das Problem, wo?

Ich verstehe da immer noch einiges nicht, Du betonst so sehr, dass Beethoven nicht gefeiert werden dürfe, nicht alles sei gut von ihm. Ja und? Hat das hier jemals jemand behauptet? Wo ist das Ressentiment? Kann das wirklich mit Pop kompensiert werden, mit Liedchen oder meinetwegen Songs?

otisAch, und natürlich gibt es ein „an sich“. Der Tristan ist ein Liebesdrama, Wagner fand darin neue Töne, dem unerfüllten/-baren Liebesverlangen angemessene. Die sind offenkundig, die kann man in der Partitur lesen. Sie mögen ihre musikalisch emotionale Wirkung nicht haben für Normalsterbliche, aber sie sind da. Genauso finden sich bei ihm in den Noten und in den Libretti antisemitische Elemente, die muss man nicht herbeireden, die sind im Werk „an sich“ enthalten, dazu muss man die Meistersinger nicht hören.

Das ist mir zu behauptet gesprochen. Warum sollen das Töne sein, die einem Liebesverlangen entsprechen? Ich teile das zwar, aber ich könnte mir auch ganz anderes im Verlangen vorstellen. Du sagst, das sei offenkundig. Nun gut, ist es ja. Aber auch nur, wenn man das teilt. Es könnte auch anderes Offenkundiges geben. Wie Du das antisemitische Element in der Partitur liest – ich meine die Noten -, bitte erkläre das noch etwas, ja? Das Wort von den Normalsterblichen gefällt mir übrigens nicht, denn „normal“ sterblich, so oder so, sind wir ja wohl alle.

Und noch einmal ein Widerspruch: Es gibt kein „an sich“. Wo sollte das sein? Sobald jemand an sich nestelt, grenzt er aus, und manchmal bis ins Brutale. Jetzt sage doch endlich einmal, welche klassische Musik Dir nahe geht, also so richtig, mit Blumen und Ästen und alledem.

Danke für die Erklärung zum Bach-Satz, ja den hatte ich missverstanden.

--