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Clau@Nicht_vom_Forum:
Dass Apple die Möglichkeit hat, den hauseigenen Streamingdienst besonders gut ins eigene System einzubetten ist natürlich richtig, wie z. B. bei der Suchfunktion in Verbindung mit Siri. Ob das aber als riesengroßer Wettbewerbsvorteil anzusehen ist, wage ich mal zu bezweifeln, liest man sich durch die einschlägigen Seiten und Foren ist jedenfalls nirgends zu lesen, dass die Apple Music Implementierung bahnbrechende Vorteile für den Nutzer gegenüber den bisher erhältlichen Streamingdiensten bieten wird. Eher scheint der überwiegende Teil der User der Auffassung zu sein, dass Apple Music nichts bietet, was andere nicht auch können und sieht deshalb keinen Grund für einen Wechsel (von Spotify).
Den Wechsel zu Apple sehe ich auch weniger als Thema. Höchstens von Angeboten wie dem werbefinanzierten Spotify kommend, was Spotify ja in mancher Hinsicht sogar nützt. Mir geht es tendenziell um den großen Pool an potentiellen Kunden unter den Apple-Nutzern, der momentan noch gar keinen Vertrag hat und für den Apple Music ein Angebot darstellt, mit dem aus den o. g. Gründen keiner ernsthaft konkurrieren kann (gleiches Angebot, gleicher Preis, aber nicht replizierbare Platformvorteile).
Mir ist weiterhin nicht klar, was Deine Haltung, Apple ließe viel zu wenig Raum für alternative Anbieter von Musik- und Videoinhalten, stützt. Ich kann alles mögliche auf meinen Apple Geräten hören und sehen und weiß nicht, was mir ein User von Android oder Windows Geräten in dieser Beziehung voraus haben sollte.
Der hat Dir natürlich momentan nichts voraus, im Gegenteil. Die o. g. Punkte sind ja zumindest kurzfristig alle nutzerfreundlich.
Ob es für einen Apple-Nutzer mittelfristig allerdings von Vorteil ist, in der Infrastruktur quasi festzustecken, steht auf einem anderen Blatt. Und ja: Es gibt eine ausreichende Menge an Leuten, die für Produkte der oberen Mittelklasse gerne eine Apple-Prämie zahlen, weil sie dann versorgt sind und die gar nicht wechseln wollen (und das auch zukünftig). Dagegen spricht auch nichts. Ich gehöre da nunmal nicht dazu, ich finde die Schaffung von so massivem Lock-In in eine Infrastruktur wie bei Apple und Facebook problematisch. Genau wie die de-facto fehlende Alternative zu Android.
(Den ersten verlinkten Artikel habe ich gelesen, erkenne da aber lediglich eine allgemeine Kritik und nichts, was direkt auf Apple abzielt.)
Ich habe ja auch nirgends geschrieben, dass nur Apples Strategie problematisch ist. Für Google, Facebook, Amazon und MS gilt im Grunde ähnliches mit anderen Schwerpunkten.
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