Re: Untergegluckert – Die erinnerungswürdigsten Cover mit Unterwassermotiven

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wahr

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Yes – „Tales From Topographic Oceans“ – 1973

Wo Fische schwimmen, dürfte auch Wasser sein. Daher müsste dieses Cover eigentlich meinen eigenen strengen Anforderungen genügen. „Tales From Topographic Oceans“ ist dasjenige Album aus der Hauptphase von Yes (von „The Yes Album“ bis „Going For The One“ – ihrer main sequence, wie sie Bill Martin in Anlehnung an den Entwicklungszyklus von Sternen nannte), mit dem sie’s übertrieben haben. Ihr utopistischer Ansatz wurde zugespachtelt mit seltsam auf der Stelle tretenden Auftürmungen, denen die Erdung in der Realität abhanden kam. So wurde aus dem Streben nach besserer Existenz hohler Eskapismus, oder so.

Ich sage aber auch, dass es gut und notwendig war, zu übertreiben, weil man aus dieser Erfahrung heraus so klug werden konnte, den Vorgänger „Close To The Edge“ als nicht zu überbietene, gerade richtige Mischung aus Erdung, Gipfelsturm und Entwicklungsgeschichte zu begreifen.

„Tales“ hat trotzdem einige gute Momente. Lustigerweise hatte danach Rick Wakeman erstmal die Nase voll von Yes, obwohl sein Synthiekram nicht unwesentlichen Anteil an dem Spachtel hatte, der „Tales“ bisweilen verklebt. Wakeman zeigte zu jener Zeit seinen Widerwillen gegen Yes beispielsweise dadurch, dass er sich auf offener Bühne vom Roadie ein fettes Chicken-Curry reichen ließ, was die übrigen Bandmitglieder – alle Vegetarier zu der Zeit – irgendwie nicht so gut fanden.

Nach „Tales“ konnte Yes mit „Relayer“ nochmal ein ähnlicher Wurf wie „Close“ gelingen, weil sie sich in teils beeindruckender Aggression den Themen Krieg und Frieden widmeten und nicht versuchten, wieder nur nach Erlösung zu suchen. „Relayer“ ist ein lupenreines Flaming Lips-Album. Ich war geschockt, als mir das klar wurde.