Re: 31.03.2013

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duplo

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Wolfgang DoebelingIch halte die Songauswahl für sehr gelungen, schon weil sich die beiden Melancholiker auf Lieder besinnen, die ihren stimmlichen wie stimmungsspezifischen Voraussetzungen keine höheren Hürden in den Weg stellen. Ich kann mir Dawn und Billy nicht in der Rolle unschuldiger Teens vorstellen, die ihren Eltern eine Erklärung schuldig sind („Wake Up Little Susie“) oder es satt haben, sich an der Nase herumführen zu lassen („Cathy’s Clown“).

Da hast du sicherlich recht, aber letztlich kann sich Oldham doch so ziemlich jeden Song zu eigen machen. Erinnert sei beispielweise an ‚Puff the magic dagon‘ und ähnliche.
‚Crying in the rain‘ hätte ich mir z.B. gut vorstellen können.

Wolfgang DoebelingDie Selektion verrät überdies Kennerschaft, rekurriert zwar auch auf Hits, sowohl der Everlys selbst als auch anderer Interpreten (Cliff Richard, Spencer Davis Group), aber eben auch auf Flipsides und unbekanntere LP-Tracks, gerade aus der gemeinhin übergangenen mittleren Periode der Brüder, also Mid-Sixties bis Mid-Seventies.

Besten Dank für die Aufklärung. Cliff Richard und die Spencer Davis Group hatte ich nicht auf dem Schirm.

Wolfgang DoebelingUnd klar, in den meisten Fällen haben die Everlys-Versionen mehr Drive, aber wann hätte Oldham je Wert auf Drive gelegt?

Allzu großen Wert sicherlich nicht, penibel aufs Resultat bedacht scheint er ja nie gewesen, oft genug mit dem ersten Cut zu frieden, wenn ich das Gelesenen noch richtig im Kopf habe, aber bei den Stücken wie The Southside of the World, Ease down the road, Just To See My Holly Home, So Everyone (Lie down in the light) oder Quail and Dumplings hat er ihn ja durchaus, den Drive. Oder auch auf Bonnie „Prince“ Billy sings Greatest Palace Music, oder im Bluegrass Zusammenhang mit The Picket Line, oder zuletzt bei der Coverversion von I See A Darkness.
Anyhow, schöne Platte.

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