Re: Laura Marling – Once I was an Eagle

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pipe-bowl
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Cookie Pusher

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Aus dem Tagebuch:

pipe-bowlIst bei mir für ein solches Statement noch zu früh, da erst einmal gelaufen. Tendenziell würde ich erstmal sagen, dass ich damit nicht klarkomme, da auch ihre letzten Alben aus meiner Sicht schon anspruchsvoll und sehr persönlich waren. Einordnen in einem Marling-Ranking möchte ich das Album aber noch nicht.

IrrlichtSehe ich auch so. Über Deine hoffentlich bald etwas gefestigtere Einschätzung im Thread würde ich mich freuen.

Nun denn, nach inzwischen 6 Durchläufen haben sich die Eindrücke schon gesetzt, dennoch fällt mir eine Einordnung in ihr Gesamtwerk immer noch nicht leicht. Im Kontext zu ihren bisherigen Alben würde ich nicht einmal unbedingt von einer deutlichen Entwicklung sprechen, obwohl Laura Marling ja zum neuen Album zu Protokoll gab, „dass sie es jetzt besser schaffe, ehrliche Gefühle auszudrücken.“ Es laufen ja auch immer Dinge nebenher, die einfach geschehen, um ein neues Werk zu bewerben. Allzu romantisch wirkte sie auch auf ihren bisherigen Alben nicht auf mich, dennoch aber auch dort schon offensichtlich voll von Lebenserfahrung in dem Alter. Einerseits wirkt sie, vor allem optisch, verletztlich und mitunter fast elfenhaft, andererseits präsentiert sie sich in ihren Texten stark und widerstandsfähig. „I will not be a victim“. Intensiv war ihr Werk aber auch schon vor diesem Album, wenn ich z.B. nur an „The beast“ von „A creature I don’t know“ denke.

Zum Album: Ich las hier von einer sehr starken ersten Hälfte und einem deutlichen Rückschritt in Hälte 2. Kann ich derzeit überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil: Die ersten fünf Tracks sind mir deutlich zu gleichförmig, letztlich wirken sie fast wie einer. Gerade die Gitarrenarbeit und auch die Tablas tragen dazu bei. Nicht das ich diesen Part nicht mag, aber ich wartete doch immer auf gewisse Abwechslung und war anfangs überrascht als ich feststellte, dass ich schon bei Track 6 angekommen war. Und mit „Little love caster“ kommt dann auch tatsächlich mein erster absoluter Fave. Ab diesem Zeitpunkt wird das Album für mich spannender. Meine Favoriten sind derzeit neben dem genannten Track „Devil’s resting place“, „Undine“ (wunderbar gezupfte Gitarren), „Where can I go?“, und „Love be brave“ (hier lässt Aimee Mann grüßen).

Unter dem Strich liegt das Album derzeit bei mir bei sehr guten **** (ob es noch ein halber Stern mehr wird, muss sich zeigen) und damit relativ knapp vor „A creature I don’t know“ und „I speak because I can“. Somit doch wohl eine geringfügige und positive Entwicklung. Laura Marling wird hiermit auf jeden Fall in meinem Fokus bleiben.

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